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Antidepressiva Q&A

Wie, Wo, Wenn, Was rund um Antidepressionsmittel

Was ist ein Antidepressivum?

Antidepressiva sind Medikamente, welche gegen Depression helfen sollen. In schweizer Apotheken können diese Medika- mente nur mit einer Verschreibung eines zertifizierten Arzt erhalten werden.

Wie funktionieren Antidepressiva?

Unser Gehirn ist durch ein riesiges Netzwerk von Neuronen aufgebaut. Neuronen, unsere Gehirnzellen, funktionieren, indem sie sich gegenseitig elektrische Signale zusenden. Diese elektrischen Nachrichten reisen von Zelle zu Zelle durch das Gehirn, während sie Schritt für Schritt für die Gedanken eines Menschen sorgen. Damit diese Signale von einer send- enden Zelle zu einer Empfängerzelle gelangen, müssen sie durch einen kleinen Spalt zwischen den Zellen hindurch. Diesen Spalt nennt man Synapse. Neurotransmitter sind Chemikalien, welche den Signalen helfen, diesen Spalt zu überbrücken. Sie sind ausschlaggebend für die gute Kommunikation zwischen unseren Neuronen und dadurch auch ausschlaggebend für das korrekte Funktionieren unseres Gehirns. Serotonin ist einer dieser Neurotransmitter. Diese Chemikalie hilft, unsere Emotionen zu regulieren. Wenn man sich in einer Depression befindet, hat man möglicherweise ein Serotoninungleichgewicht. Als Resultat davon ist die Kommunikation zwischen den Zellen eingeschränkt. Antidepressiva helfen, die Quantität an Serotonin in den Synapsen zu erhöhen und helfen dadurch dem Gehirn, besser zu funktionieren.

Konsumieren wir mehr Antidepressiva als je zuvor?

Laut einer Studie des National Centre for Health Statistics von 2010, ist der Gebrauch von Antidepressiva seit 1988 um mehr als 400% gestiegen. Dabei nahm die Anzahl der Antidepressiva konsumierenden Kinder im Vereinigten Königre- ich laut einer Studie der National Institute UK zwischen 2005 und 2012 um 50% zu. Im Vergleich dazu stehen laut BBC Dänemark mit 60%, Deutschland mit 49%, die Vereinigten Staaten mit 29% und die Niederlanden mit einer Zunahme um 17%.

Wieso konsumieren wir mehr Antidepressiva als früher?
Die nächstliegende Antwort beinhaltet zwei Aspekte: Einerseits wurde das Thema lange tabuisiert und es fand kein offener Diskurs statt. Erst sein kurzem sind Behandlungen möglich und gesellschaftlich akzeptiert. Andererseits haben grosse Pharmakonzerne begonnen, die Gegenmittel geschickter zu vermarkten, wodurch heutzutage mehr Leute Antidepressiva kaufen als früher.

Was können negative Folgen von Antidepressiva sein?

Wird ein Antidepressivum von einem Menschen eingenommen, der nicht an Depression leidet, entstehen bis auf Kopfschmerzen keine ernsten Folgen. Bei Depressiven, welche Antidepressiva einnehmen, besteht jedoch ein höheres Risiko für Selbstmord, insofern sie sich nicht in psychologischer Behandlung befinden. Dies gilt vor allem für Personen, die jünger als 25 Jahre sind.

Zusammenfassung: Was soll man über Antidepressiva wissen?

Sie funktionieren. Sie helfen, den unausgeglichenen chemischen Prozess eines Depressiven in dessen Gehirn zu stabilisieren.

Sie sind aber nicht die schnelle, einfache oder perfekt wirkende Lösung bei einer Depression.

Entscheidend ist, ob man während der regelmässigen Einnahme von einer psychologischen Fachperson betreut wird.

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