Die Vollgeld-Initiative

Worum geht es bei dieser Initiative?

Die Initiative verlangt, dass zukünftig Buchgeld zum gesetzlichen Zahlungsmittel wird und dadurch nur noch die Schweizerische Nationalbank (SNB) dazu berechtigt ist, es herauszugeben. Buchgeld ist ein Anspruch auf Bargeld. Es ist Geld, welches man für sich gebucht hat, aber nicht besitzt. Das bekannteste Beispiel dafür ist elektronisches Geld. Gegen die Auffassung vieler ist dieses eben kein «echtes» (gesetzliches) Geld, sondern nur ein Recht auf solches in der Höhe des gebuchten Betrags.
Banken könnten somit zukünftig nur noch mit Geld arbeiten, welches sie bei der Nationalbank erstanden haben und nicht selbst Geld herausgeben.
Der Name Vollgeld-Initiative kommt daher, dass Vollgeld ein Synonym für ein vollwertiges gesetzliches Zahlungsmittel ist.

Argumente der Befürworter

Mehr Sicherheit
Dadurch, dass die Banken ihr Geld bei der Nationalbank ausleihen müssten, da sie selbst keines mehr herausgeben dürften, würde das Buchgeld genau so sicher werden wie Bargeld.

Förderung des traditionellen Bankgeschäftes
Banken könnten nach wie vor Kredite vergeben, Vermögen verwalten und den Zahlungsverkehr abwickeln, hätten aber ohne selbst hergestelltes Geld keinen Vorteil mehr gegenüber anderen Finanzunternehmen oder Banken, welche selbst kein Geld herausgeben.

Mehr Einnahmen für den Bund
Laut den Befürwortern würde der Bund über die Jahre hinweg bis zu 300 Milliarden Franken Gewinn erzielen.

Argumente der Gegner

Riskantes Experiment / Keine Garantie
Die Schweiz wäre das erste Land, das ein solches Vollgeld-System durchführen würde. Folglich ist nicht klar, ob es wirklich zukünftige Finanzkrisen verhindern kann.

Gefährdung der politischen Unabhängigkeit der SNB
Wäre die Schweizerische Nationalbank gezwungenermassen alleine für Buchgeld zuständig, könnte sie schnell unter politischen Druck geraten.

Eingriff in die Wirtschaftsfreiheit
Die Umsetzung der Initiative würde in die unternehmerische Freiheit der Universalbanken eingreifen und ihnen zu viel vorschreiben.

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