IWF Chefn Christine Lagard

IWF Praktiken in Afrika

Entdemokratisierung kann auch zu wirtschaftlichen Zwecken verwendet werden, allerdings meist auch gegen den Willen der lokalen Regierung, das heisst zum Beispiel, dass gewisse, mächtige Länder oder gar ein Zusammenschluss aus diesen, Entscheidungen für ein unterentwickeltes Land treffen, welche vordergründig diesem helfen sollen, doch langfristig die Wirtschaft zu Gunsten der Initianten schwächt.

Verwirrt? Hier ein konkreter Fall:
Der Kontinent Afrika ist wirtschaftlich gesehen heutzutage das Sorgenkind der
Welt. Korruption sowie die erschwerten Lebensbedingungen in gewissen Teilen des Kontinents führen dazu, dass die meisten – oder gar alle – Länder sich nicht selbst versorgen können und auf Hilfe anderer Länder angewiesen sind. Dies erscheint merkwürdig, wenn man in Betracht zieht, dass einige Gebiete reich an Bodenschätzen wie Diamanten oder seltenen Erden, die unter anderem zur Produktion von Mobilgeräten benötigt werden, sind. Nehmen wir als Beispiel Malawi, ein kleines Land im Südwesten von Afrika. Ungefähr 90% seiner Exporte sowie etwa ein Drittel seines BIP (vergleichbar mit dem Umsatz einer Firma) kommen von der Landwirtschaft. Mehr als 40% lebten im Jahre 2003 mit unter einem US-Dollar pro Tag.

Malawi ist folglich stark von externen “Geldspritzen” wie die des internationalen Währungsfonds’ (kurz IWF) abhängig. Versammlungen wie der IWF geben, wie zu erwarten, ihr Geld natürlich nicht, weil sie die Vereinigung der Engel auf Erden sind, sondern, weil sie im Gegenzug politischen Einfluss erlangen.

Natürlich ist dieser erhaltene Einfluss nur die halbe Geschichte, denn nun ist es dem IWF möglich, für Malawi wirtschaftlich unprofitable Entscheidungen zu treffen, die den Mitgliedsstaaten des IWF Geld, wenn auch auf indirektem Wege, zuspielen. Beispielsweise hatte Malawi bis Ende der 90er Lebensmittelvorräte, da das Land regelmässig unter Ernteausfällen durch Dürren Leidet.

Der IWF zwang Malawi, diese Vorräte zu verkaufen, was für mehrere Millionen Menschen im Jahre 2001 eine Hungersnot zufolge hatte, was das Land wiederum noch mehr an den IWF bindet.

Auf Druck des IWF musste die Regierung Malawis den Wert derer Währung senken um nach Angaben des IWF “den Export anzukurbeln” – im Prinzip wie eine Dauerpreissenkung für den Rest der Welt, was zu einer stärkeren Destabilisierung des landeigenen Marktes führte.

Grundsätzlich profitieren Grossmächte wie die USA aber auch andere westliche Länder von der miserablen wirtschaftlichen Lage der Entwicklungsländer, da diese in ihrer Situation keine Konkurrenz am Weltmarkt verkörpern können. Letzten Endes klebt also noch mehr Blut Unschuldiger am Erfolg des Westens.

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