Collage: Srdjan Paravac

Mode im Laufe der Zeit

Mode, und was sie für den Menschen darstellt, hat sich im Laufe unserer Existenz sehr häufig verändert und reformiert. Während man sich anfangs nur zu praktischen Zwecken bekleidete, gibt es heute zahlreiche Trends und Subkulturen, denen sich Menschen anschliessen, um sich so auch auszudrücken. Doch das geschah natürlich nicht von heute auf morgen. Wie der Mensch selbst hat auch seine Kleidung einen beträchtlichen Wandel durchgemacht. Oft lässt sich durch Kleidung und Mode erkennen, wie der Mensch in diesem Zeitalter gedacht hat; was seine Vorstellungen von der Welt waren. Ich möchte das in diesem Artikel erläutern, indem wir uns die einzelnen Epochen genauer anschauen.

Erste Menschen

Ganz am Anfang hatte der Mensch noch keine emotionale Bindung zu seiner Kleidung. Sie diente zum Schutz vor Umwelteinflüssen und war noch gar nicht zur Selbstdarstellung konzipiert. Das einzige Ziel der Mode war es, den Menschen in seinem täglichen Leben zu unterstützen.

Die ersten Menschen trugen vor allem unverarbeitete Tierfelle. Erst vor etwa 35‘000 Jahren entwickelte sich die Kleidung zum Zweck der Selbstdarstellung nebst ihrer praktischen Funktion. Man stellte aus erlegten Tieren, Pflanzenfasern und Baumrinden Kleidung in verschiedenen Farben, Formen und Muster her.

Erst vor etwa 35‘000 Jahren entwickelte sich die Kleidung zum Zweck der Selbstdarstellung nebst ihrer praktischen Funktion.

Kleidung in der Antike

In der Antike gab es verschiedene Modeepochen. Zur Zeit des Alten Ägyptens war es keine Seltenheit, Menschen nackt anzutreffen, da Kleidung ein Luxus war, den sich nur gehobenere Schichten leisten konnten.

In der griechischen Antike setzte sich schliesslich die Tunika, in der Regel gefertigt aus Leinen, durch, da sie preislich akzeptabel und auf Grund des milden Klimas auch angenehm zu tragen war.

Als das Römische Reich dominierte, gab es viele strenge Kleidungsvorschriften. Das Volk war dazu verpflichtet, sich dem Königshaus als Modevorbild entsprechend zu kleiden. Alle mussten eine Tunika tragen, die Toga war einzig den Herren Roms erlaubt.

Körperschmuck war in der Antike Zeichen von Reichtum. Ausserdem rasierten sich beide Geschlechter die Köpfe. Reiche Menschen trugen Perücken, die als Statussymbol galten.

Mittelalter (Ab 600 n.Chr.)

Im Mittelalter wurde die Kirche zunehmend einflussreicher. Dies führte dazu, dass man sich züchtiger kleidete. Die Kleidung wurde länger; man verhüllte sich mehr. Hemden und Untergewänder wurden immer häufiger getragen Das restliche Volk lief vermehrt in knielangen Kitteln herum.

Schuhe entwickelten sich während des Mittelalters immer mehr zu einem Zeichen der Herkunft. Man trug mit Moos und Baumwolle ausgestopfte Schnabelschuhe. Je nach Stand waren diese Schuhe aber unterschiedlich lang. Jene für Herren aus dem Adel waren zum Teil fast ein halber Meter lang.

Mitte des 14. Jahrhunderts wurde die Kopfbedeckung zur Norm. Frauen trugen zum Beispiel Schleier oder Hennin (Eine hohe, kegelförmige Haube mit einem von der Spitze herabhängenden Schleier.) Männer und Kinder hatten Kopfbedeckungen aus Leinen, die als Bundhauben bekannt sind. Aufwendige Kleidung war im Mittelalter ein Zeichen von Macht.

Renaissance

Anfang des 15. Jahrhunderts folgte die Mode dem Burgundischen Hof, welcher damals die führende Kraft in Europa war. Kurze Jacken, Strumpfhosen und Mantelröcke waren bei den Männern beliebt.

Im 15. bis 16. Jahrhundert folgte man dann dem italienischen Vorbild. Ab Ende des 16. Jahrhunderts veränderte sich die Männermode. Geschlitzte Kleidungsstücke für Männer und geschlitzte Ärmel für Frauen waren angesagt.

In der Renaissance wurde erstmals die Mode für die soziale Unterschicht auch phantasievoll und bunt gestaltet.

In der Renaissance wurde erstmals die Mode für die soziale Unterschicht auch phantasievoll und bunt gestaltet.

Barock und Rokoko (17. bis 18. Jahrhundert)

Nach dem Dreissigjährigen Krieg (1618-1648) beeinflussten vor allem die Franzosen die Mode in Europa. Es kam ausserdem zu einer Angleichung weiblicher und männlicher Mode.

Mode ab dem 18. Jahrhundert

Zu dieser Zeit kam es zu einer Wende in der Mode. Unter anderem durch die Industrielle Revolution wurde Kleidung immer weniger als Zeichen von Status gesehen. Wer Geld hatte, konnte sich kleiden wie er oder sie wollte; egal in welchem Stand sie oder er geboren wurde.

Frühes 19. Jahrhundert

Im 19. Jahrhundert war es angesagt, als Mann ein Gentleman zu sein. Der Dandy war geboren. Man benahm sich einwandfrei und hatte einen gepflegten Stil. Besonders reichere Männer beschäftigten sich intensiv mit ihrem Lebensstil und ihrer Kleidung. Nicht selten kaufte Mann elegante Stoffe und liess sich seinen Anzug massschneidern.

Collage: Srdjan Paravac

Mode heute

Heutzutage kleidet sich in der modernen Welt jeder nach seinem eigenen Geschmack. Kultur ist zwar immer noch präsent, es gibt aber nicht mehr „den einen Stil“, nach dem sich jeder und jede richten muss. Im 21. Jahrhundert gibt es zahlreiche unterschiedliche Modestile und die Menschen drücken sich auch oft mit ihrer Kleidung aus. Trotzdem gibt es auch noch heute viele „unausgesprochene Regeln“, zum Beispiel wie man sich bei der Arbeit anzieht. Oftmals unterscheidet sich Arbeits- von Alltagskleidung. Unsere Modevorstellung ändert sich von Jahr zu Jahr und nicht selten kommt ein älterer Trend zurück. Schön ist es aber, dass jeder sich anziehen darf, wie er oder sie möchte.

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