Symbolbild

Sex im Klassenzimmer

„What is love?“ haben wir die 2300 Basler Gymnasiastinnen und Gymnasiasten gefragt – und ein Fünftel antwortete. 456 Jugendliche füllten unsere anonyme Umfrage zum Thema „Sex und Leidenschaft“ aus. QUINT befragte die Basler Jugend nach ihren Erfahrungen, Wünschen und Ängsten rund ums Thema Sexualität und Leidenschaft – und nach ihren schönsten Erlebnissen – beispielsweise Sex im Klassenzimmer.

Viele Klischees bestätigen sich

Trotz des umfangreichen Datensatzes ist diese Umfrage nicht repräsentativ. Dies zeigt sich schon bei der Teilnahme nach Geschlecht: Fast zwei Drittel der Proband*innen waren weiblich, mit 33% Anteil nahmen gerade mal halb so viele Männer teil, gefolgt von 2% Nonbinären.

Trotzdem lassen sich interessante Tendenzen feststellen. So kann beispielsweise das Klischee der ungeküssten Mathe-Nerds bestätigt werden: Statistisch gesehen haben die musisch Begabten in den Schwerpunkten BG und Musik eher ein aktives Sexleben als die Phamler*innen. Während knapp die Hälfte der BG/Musikern eine Beziehung führen, ist nicht mal jeder 10. Phamler liiert.

Auch beim Pornokonsum bestätigt die Umfrage unter Basler Gymnasiasten die Regel: Männer schauen grundsätzlich häufiger und lieber Pornos als Frauen. Jedoch zeigt sich überraschenderweise, dass die Gymnasiastinnen früher in Kontakt mit pornographischen Inhalten kommen als die Gymnasiasten, nämlich im Schnitt mit 12,1 respektive 12,7 Jahren. Über die Hälfte der jungen Männer geben an, dass Pornos ihre Vorstellung von Sex geprägt haben, während dies lediglich auf gut einen Drittel der Frauen zutrifft.

Bei der Frage, was denn alles unter den Begriff „Sex“ fällt, gingen die Meinungen weit auseinander: „Penetration“, waren sich 41% der Männer und 35% der Frauen sehr sicher, während andere die Penetration allein für überbewertet halten. Für viele zählt zu Sex jede zum Orgasmus führende Berührung, während für gewisse die emotionale Verbindung entscheidend ist.

Interessanterweise gaben fast die Hälfte aller Befragten an, sich beim Sex nicht unter Leistungsdruck zu fühlen. Von jenen, die sich unter Druck fühlten, bauten sich die meisten den Druck selber auf, in der Angst, eventuellen Anforderungen nicht zu genügen oder den Partner nicht ausreichend befriedigen zu können.

Viele bisexuelle Frauen

Rund ein Viertel der Frauen gehört der LGBTQ+-Community an, im Gegensatz dazu sind es „nur“ ein Fünftel der Männer. Auffallend ist, dass sich davon die grosse Mehrheit der Frauen als bisexuell bezeichnet. Bei den Männern hingegen ist der Anteil der Schwulen und Bisexuellen fast ausgeglichen.

In diesem Zusammenhang ist es spannend zu sehen, wie häufig die Angehörigen der jeweiligen Gruppen schon Opfer von Diskriminierung wurden. Gut jede*r achte Homosexuelle hat sich schon aufgrund der Sexualität diskriminiert gefühlt, während dies auf „nur“ knapp jede*n dritte*n Bisexuelle*n zutraf. Vielleicht führt die grössere gesellschaftliche Akzeptanz von Bisexualität (gemessen an der statistisch geringeren Diskriminierung) dazu, dass sich Jugendliche schon früher outen, währenddem das Outing als homosexuell eine grössere Hürde darstellt.

Sex ist einfach komplex!

Wie komplex und unterschiedlich die persönlichen Erfahrungen sind, zeigt sich unter anderem bei der Frage nach dem ersten Mal. Diese in eine vereinfachende Statistik zu pressen, hätte die tatsächlichen Informationen zu sehr verzerrt. Aus diesem Grund lassen wir die Zahlen und Antworten für sich selber sprechen.

"Bist du in einer Beziehung?" - Statistik von Basler Gymnasiast:innen

Statistik der Sexualität von Basler Gymnasiast:innen

"Anzahl Orgasmen in 10 Mal Selbstbefriedigung" - Statistik von Basler Gymnasiast:innen

"Anzahl Orgasmen pro 10 Mal Sex" - Statistik von Basler Gymnasiast:innen

"Welche Erfahrungen hast du schon gemacht" - Statistik von Basler Gymnasiast:innen

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