Wenn weniger mehr wird
Meine persönliche Geschichte über den Weg in eine Essstörung
Bevor ich 2019 für ein Jahr in die USA ging, hörte ich, vor allem von Jungs, immer wieder den Satz: „Aber gell, es kann sein, dass du zunimmst. Das ist dir schon bewusst, oder?“ Ich winkte immer ab und antwortete: „Ach und wenn schon ist doch egal, ich verliere das ja sowieso wieder.“ Ich glaubte nicht, dass ich zunähme und schon gar nicht, dass es mir etwas ausmachen würde. Tja, falsch gedacht.
Ich hätte nie gedacht, dass es jemals so weit kommen könnte. Eine Essstörung zu entwickeln ist ein fluider Prozess. Es gibt keinen konkreten Punkt, an dem man es ein Problem nennen kann. Für ein gestörtes Essverhalten gibt es verschiedenste Hintergründe und ich kann nur für mich sprechen, aber Kontrolle spielte dabei eine riesige Rolle. Ich bin keine Expertin und habe Schlüsse nur aus eigenen Erfahrungen gezogen. Je mehr ich mich aber mit dem Thema beschäftigt habe, desto häufiger bemerkte ich, wie weit verbreitet das Problem ist und wie sehr es verharmlost und unter den Teppich gekehrt wird. Magersucht und Bulimie sind bekannt und anerkannte Krankheiten in der Gesellschaft, aber die weite Grauzone zwischen „gesund“ und „krank“ ist oft sehr undurchsichtig. Vielleicht sogar undefinierbar. Darüber zu sprechen ist schwierig, weil man auf keinen Fall zu den „Kranken“ gehören möchte und trotzdem war es mein einziger Weg wieder heraus.
In der 7. Klasse, da war ich 13 Jahre alt, fing es langsam an, nicht bei mir, aber um mich herum. Die Jungs schrieben Listen: Wer das schönste Mädchen sei, mit dem schönsten Körper, dem nettesten Po und den grössten oder für die Jungs die etwas „weiter“ waren, mit den bestgeformten Brüsten. Ich landete meistens weit unten.
Ich war gross, dünn, sehr sportlich und hatte eigentlich kein Problem mit mir. Mit der 8. Klasse rückte dieses Thema jedoch mehr und mehr in den Vordergrund. Alle meine Freundinnen hatten Busen bekommen, ausser mir natürlich, einige hatten den ersten Freund und damit ihren ersten Kuss gehabt und einige hatten auch schon mit Körperkomplexen zu kämpfen. Eine meiner damaligen besten Freundinnen fing an, die Kalorien auf den Lebensmitteln nachzuschauen. Eine andere Freundin hatte es schon härter erwischt. Sie wurde von ihren Eltern zum Ernährungsberater geschickt. Sie sei zu pummelig.
Ich konnte mit diesen Problemen nichts anfangen und machte mir Sorgen um meine erste Freundin und die Zweite tat mir einfach nur leid. Während sie sich das gesündeste Brötchen, einen Apfel und einen fettarmen Joghurt zum Mittagessen holten, machte ich mich an die Schokodonuts. Ich ass viel und gerne und wurde dabei oft für meine schlanke Figur gelobt und beneidet, was mir zwar schmeichelte, aber mich eigentlich herzlich wenig interessierte. Denn solang ich keinen Hunger hatte, fühlte ich mich pudelwohl in meinem Körper. Ja, Brüste hätte ich auch gerne gehabt, aber meine Gene konnte ich nicht ändern.
So ging das weiter. Ich ass viel, machte viel und unglaublich gerne Sport. Ich war inzwischen 1.78 m gross, schlank, mit einem kleinen Busen. Im ersten Jahr des Gymnasiums fühlte ich mich sehr wohl und war völlig frei von Gewichtssorgen, während wieder eine andere Freundin in eine Magersucht reinrutschte. All diese Probleme rund um den Körper konnte ich überhaupt nicht verstehen, geschweige denn nachvollziehen.
Im Juli 2019 ging die grosse Reise los. Völlig aufgedreht und gehypt verbringe ich die ersten zehn Tage in den USA in einem Camp für Austauschschüler. Wir sind auf einem College Campus untergebracht und es gibt Salat, Pizza, Burger und 2-3 Cookies zum Nachtisch, jeden Tag. Wann bekomme ich die Chance umsonst nochmals so viel Essen zu bekommen? Ich schlemme also weiter, auch danach bei meiner Gastfamilie. Drei Burger zum Abendessen, davor gab es schon den ganzen Tag Snacks. Ich wurde nicht satt.
Aus heutiger Sicht war das Kummerhunger. Meine Gastmutter war sehr schwierig. Das Dorf, in dem ich lebte, hatte ungefähr 62 Einwohner. Und ich hatte nichts zu tun. Mahlzeiten wurden die Highlights des Tages, auf die ich mich freuen konnte und von denen ich manchmal eben auch nicht genug bekam.
Ziemlich schnell beginne ich zuzunehmen. Für andere kaum bemerkbar, aber für mich umso mehr.
Ich stelle mich nun, gefolgt vom Vorschlag meiner Gastmutter, jeden Morgen auf die Waage und notiere mir mein Gewicht. Auf Drängen meiner holländischen Gastschwester und meines schlechten Gewissens, wie sehr das nach Essstörung und krankhafter Körperdisziplin aussieht, höre ich damit auf.
Wohl fühle ich mich nicht mehr in meinem Körper. Von da an geht es auf und ab mit meinem Essverhalten. Ich kaufe mir mein Gemüse, koche viel, esse mal mehr, mal weniger und stehe immer im Zwiespalt zwischen abnehmen wollen und dem Wissen, dass alle im Austauschjahr zunehmen und danach automatisch wieder abnehmen.
Im Oktober hat meine Essstörung ihren ersten Höhepunkt erreicht. Die Volleyballsaison ist vorbei und Basketballtraining hat noch nicht wieder angefangen. Ich gebe mein Bestes, um mich fit zu halten, gehe Joggen und mache 7-min Workouts. Doch ich nehme weiter und weiter zu. Abends versuche ich immer wieder hungrig ins Bett zu gehen, damit ich morgens mit gutem Gefühl frühstücken kann. Denn ich hatte mir nun so viel Wissen angeeignet (heimlich natürlich), dass ich wusste, dass der Körper morgens am besten verdaut und abends am schlechtesten. Meine Hoffnung hängt am Basketball. Jeden Tag wieder Training zu haben, viel zu rennen und dabei natürlich abzunehmen. Meine Vorstellungen bewahrheiten sich zum Teil und so kam ich auf meinen Sporttrip. Nach einer Weile wurde das Training weniger anstrengend und ich hatte Angst wieder zuzunehmen. So kam es, dass ich nun jeden Tag nach dem Training noch mindestens zwei 7-min Workouts machte. Ein Bauch-Workout musste immer dabei sein. Je länger ich das durchzog, desto weniger befriedigte mich meine Leistung. Es musste mehr sein. Ich war noch nicht völlig erschöpft. Also drei Workouts und manchmal sogar vier, wenn der Druck ganz schlimm war.
Mein Körper gefällt mir weiterhin nicht und nachdem ich endlich meine Gastfamilie gewechselt habe, kann ich für kurze Zeit aufatmen. Meine neue Gastmutter kann fantastisch kochen, ist Ernährungslehrerin und kocht keine Fertiggerichte, die ich vorher so oft essen musste. Damit stieg aber auch die Erwartung. Wieso sehe ich denn noch nicht so aus, als ob ich abgenommen hätte? Bis zu meinem Gastfamilienwechsel war mir kaum bewusst, wie weit ich mich schon reingesteigert hatte und wie gross das Problem geworden ist. Die anderen Schwierigkeiten bei meiner ersten Gastfamilie waren mindestens so gross, sodass dieses Thema ziemlich unterging.
Mein schlechtes Gewissen begleitete mich dabei die ganze Zeit. Ich weiss um die Spirale von einer Essstörung, bin mir im Klaren über das Thema Bulimie und Anorexia Nervosa und habe noch nie etwas von Diäten oder Fit-Slim-Body Trends gehalten. Mir war einerseits bewusst, was ich da tat und in welche Richtung das alles eigentlich ging, aber andererseits wollte ich die Kontrolle über meinen Körper behalten. Oder wiederhaben. Um mich herum hatte ich sie verloren, war ständig neuen Situationen und Umständen ausgesetzt.
So kam es, dass ich mir einredete, wenn ich nach Hause käme, würde alles wieder gut. In Gedanken wurde es mein sicherer Hafen. Ich ass also wenig unter der Woche und haute am Sonntag und an Festtagen, wie Weihnachten, voll rein. Danach natürlich wieder Volldiät kombiniert mit viel Sport. Um das schlechte Gefühl abzuarbeiten. Immer mit dem Gedanken, zu Hause werde alles gut.
Eines Tages anfangs März halte ich es nicht mehr aus und rufe meine Stiefmutter an. Ich hatte bis dahin niemandem von meinen Essens- und Körperproblemen erzählt, da ich mir auf keinen Fall eingestehen wollte, dass ich es nicht mehr unter Kontrolle hatte. An diesem Tag geht es mir aber so schlecht wie vorher noch nie. Also wähle ich die Nummer. Ich erzähle ihr vieles, nicht alles, unter Tränen im Bus zum Leichtathletiktraining. Volles Verständnis, leichte Verzweiflung gepaart mit Hoffnung, dass es wirklich besser werden würde, wenn ich wieder zu Hause wäre, nehme ich über den Hörer wahr.
Durch Corona konnte ich früher nach Hause, doch der Druck liess nicht nach. Ich musste diese zusätzlichen Kilos ja jetzt irgendwie loswerden, aber ohne etwas dafür zu tun klappt das sicher nicht.
Ich jogge jeden Morgen fünf Kilometer, danach 20 min Absworkout. Vor dem Frühstück versteht sich. Mein Mittagessen halte ich eher klein und auch mein Abendessen muss noch etwas Platz für Hunger lassen. Meinen Eltern bereitet dieses Verhalten Sorgen, doch ich bestreite alles. Immer mit einem Lächeln auf dem Gesicht. Um sie zu beruhigen, esse ich oft mehr als ich wollte. So richte ich es mir ein, dass ich bei meinem Vater und meiner Stiefmutter eher mehr esse, und dann in der Woche bei meiner Mutter ziemlich viel weniger. Ich glaubte für mich einen Rhythmus gefunden zu haben.
Ich nähere mich meiner „Idealfigur“ und auf das Drängen meiner Eltern jogge ich nun an einem Tag und arbeite am anderen an meinem Bauch. Weiterhin beschäftigt mich die Frage, ob es genug sei. Hatte ich nicht doch noch ein Kilo weniger vor einem Jahr, oder bin ich schon dünner als damals?
Der Sommer kommt. Grillabende, Geburtstage, alles verbunden mit viel Essen. Auch mit meinem immer prüfenden Blick auf die Figur bin ich eigentlich eine leidenschaftliche Esserin. So esse ich viel und gerne an diesen Abenden, verbiete mir aber das Frühstück. Als ich in die Ferien fahre, nach Berlin, habe ich schon vorher einen Plan. Ich esse so viel ich will, mittags und abends. Am Morgen gehe ich eine halbe Stunde joggen und esse genau einen Pfirsich mit zwei Löffeln extrem fettarmen Joghurt. Ich bilde mir wieder ein, eine gute Balance gefunden zu haben. So zieht sich das über die nächsten Tage hinweg und ich esse so viel, dass ich mich zuhause fast wieder auf das wenige Essen freue. Langsam fängt es mir an zu dämmern, wie kompliziert, stressig und oft unangenehm mein Essverhalten doch ist. Aber ich muss ja jetzt erstmal wieder „die paar Kilos“ von Berlin runterbekommen.
Zwei Wochen Bretagne stehen an und ich weiss, dass es meinen Eltern auffallen würde, wenn ich nicht so viel essen und ausprobieren würde. Dazu kommt, dass sie mein ständiges Rumhampeln und auf dem Boden-an-Stelle-robben auf so engem Raum noch mühsamer fänden als sonst. So schliesse ich einen Pakt mit mir: In der Bretagne haue ich voll rein, aber so richtig, und wenn dann die Schule wieder anfängt. Ganz gesunde Ernährung und kleine Portionen.
Am ersten Abend fängt das grosse Fressen an. Danach im Bett suche ich auf Youtube Workouts, die möglichst viele Kalorien verbrennen. Am nächsten Morgen, während meine Eltern schon beim Frühstücken sind, (mir ist schlecht), mache ich mein Workout. In der Hälfte breche ich ab, schäme mich und denke mir nur, wie bescheuert das Ganze hier ist. Ich gehe unter die Dusche, ziehe mich an, laufe zur Boulangerie und hole mir ein „Chausson au Pomme“. Zwei Stunden später esse ich es dann auch, nachdem ich gewartet habe, bis ich den Hunger auch wirklich gespürt habe. Am nächsten Morgen esse ich nur wenig, weil ich weiss, dass wir später auf den Markt gehen werden. Ich wollte natürlich alles Mögliche probieren. Wir kaufen viel ein. Ich probiere ein Stück von dem bretonischen Kuchen und nehme einen Bissen von einer Galette.
Aus einem Gespräch mit meinem Vater zog ich eine neue Lehre für mein Essverhalten. Über Umwege kamen wir auf das Thema Essen und er sagte mir, dass er nur noch essen wolle, wenn er Hunger hätte. Diese „neue“ Idee schien mir die Lösung zu sein. Warum denn auch nicht? Der Körper sagt einem schon, wenn er was haben will. Ich wollte nicht mehr abnehmen, sondern nur mein Gewicht halten. Von da an versuche ich genau zu spüren, wann ich Hunger habe und erst dann etwas zu essen. Da mir das in den Ferien aber kaum gelingt mit all den Cafés und Spezialitäten, die man so am Wegesrand antrifft, kann ich mein schlechtes Gefühl nicht loswerden und halte es genau drei Tage komplett ohne Sport aus. Am Morgen des vierten Tages stehe ich um 6:30 Uhr auf, um 3 km zum Bäcker und 3 km wieder zurückzujoggen. Danach fühle ich mich so gut, dass ich am nächsten Tag direkt nochmal Sport treiben muss, in Form eines Workouts. Ich begründe mein Tun immer damit, dass es mir ja besser geht danach. Um aber nicht zu viel Aufmerksamkeit meiner Eltern auf mein getriebenes Verhalten zu lenken, einige ich mich mit mir selber darauf, nur jeden zweiten Tag Sport zu treiben.
Oft fragen mich meine Eltern, ob es mir gut ginge. Ich antworte immer intuitiv mit einem kräftigen „Ja!“ und frage mich währenddessen, ob es nun wirklich so ist, verwerfe diese Frage dann aber wieder schnell.
Eines Tages in den Ferien erzähle ich meinen Eltern, wie sehr ich die Ruhe des gestrigen Tages genossen habe. Ich will kein grosses Fass aufmachen und ihnen nur (auf Umwegen) mitteilen, dass es mir langsam besser ginge. Für sie ein willkommener Anlass über mein (Ess-)Verhalten zu sprechen und mir ihren Unmut darüber mitzuteilen. Das Thema ist nun auf dem Tisch. Nachdem sie mir gesagt haben, wie sehr sie meine Unruhe, meinen Tatendrang und das ständige Essen in meinem Kopf bemerkt haben, wird mir das erste Mal bewusst, dass ich meine Eltern damit eigentlich sehr belaste. Ja, oft auch stresse. In den Ferien. Mir ist dieses Gespräch sehr eingefahren, denn nun waren es nicht mehr nur meine Sorgen und Krämpfe, sondern auch die meiner Eltern. Ich wollte meine Eltern nicht belasten und schon gar nicht mit einem selbstproduzierten Problem. Hatte ich also die Balance verpasst?
Es folgen mehrere unangenehme Gespräche über mein Essverhalten (welches immer noch sehr gehirngesteuert und mit schlechtem Gewissen verbunden ist), über meinen eigengemachten Druck und das Gefühl, Kontrolle über sich selbst haben zu wollen. Je mehr wir darüber reden, desto mehr muss ich mir eingestehen, dass ich da ein Problem in mir entwickelt habe und dass meine Produktivität der letzten Monate viel mit Verdrängung anderer Themen zu tun gehabt hat.
Das Problem war nicht mehr nur meine Essstörung, wie ich es inzwischen laut sagen konnte, sondern vielmehr der innere Druck völlig in Balance sein zu wollen und alles im Griff zu haben.
Doch weiterhin hoffte ich auf die Zukunft. Wenn die Schule wieder anfängt, dann… hätte ich einen geregelten Alltag, dreimal die Woche Training, könnte mich auf drei Mahlzeiten einstellen und diese auch einhalten. Käme in einen gesunden Rhythmus.
Kurz vor Schulbeginn geht es mir gut, ich habe das Gefühl, ausgewogen zu essen, viele Sachen zu unternehmen und den Tag mit vielen schönen Dingen zu füllen. Ich fühle mich wohl und kann dazu noch auf eine ereignisreiche, nähere Zukunft blicken. Die erste Schulwoche geht schnell und erfolgreich zu Ende. Sie erwies sich als sehr produktiv und ich hatte einige nette Leute in der Klasse. Ich kann wieder normal essen, mir meine gewünschte Grösse der Portion für das Mittagessen in der Schule mitnehmen und komme jeden Tag zufrieden nach Hause. Ich will das meinen Eltern unbedingt mitteilen, damit ich ihnen zeigen kann, wie gut es mir doch geht und dass man sich keine Sorgen machen muss.
Es ist Freitag der zweiten Schulwoche und die Beerdigung meines Grossvaters. Trotz des traurigen Anlasses freue ich mich sehr meine Verwandten zu sehen. Die beste Freundin meiner Stiefmutter ist auch da. Ich mag sie und schätze sie sehr. Wir sehen uns kurz vor der Kirche und ich erzähle ihr, wie sehr ich die Schule liebe, da sie mir Routine gibt und ich nebenbei jeden Tag nachhause gehe und etwas gelernt habe. Sie fügt hinzu: „Ja, du wirst gefüttert.“ Ich stimme ihr nickend zu. Danach gehe ich wieder zu meinen Cousinen und Cousins und wir gehen in die Kirche. Nach dem Gottesdienst muss ich hoch zur Chorempore, um meine Sachen zu holen. Sie war auch oben und wurde soeben von meiner Stiefmutter mit Butterkeksen beschenkt. Sie bietet mir einen an, doch ich weise ihn dankend zurück. Vielleicht etwas zu schnell und zu energisch. Als Antwort auf meine Reaktion erhalte ich in ganz ruhiger, aber ernster Stimme: „Ja, ich weiss du bist nicht so auf dem Essenstrip.“ Mir schiessen die Tränen in die Augen. Scham, das Gefühl von Ergebung holen mich ein und ich bin erst einmal sprachlos. Glücklicherweise war es eine Beerdigung, da fällt es den anderen nicht speziell auf, wenn jemand weint. Alles was ich rausbekomme ist: „Es ist so schwer.“ Sie macht die Schachtel wieder zu und ich versuche mich zu beruhigen, während ich meine Sachen zusammenpacke. Diese Szene warf mich komplett aus dem Konzept. Hatte ich mich doch nicht im Griff? War es mir anzumerken? Sie sagte mir zwar ganz offen, dass meine Stiefmutter mit ihr darüber geredet hatte und trotzdem ging diese Angst beobachtet oder bemerkt zu werden nicht weg. Sollte ich noch etwas Kleines essen, um keine Aufmerksamkeit zu erwecken oder kann ich dieses Stückchen weglassen? Denn bei all den undurchsichtigen Ängsten mein Gewicht nicht halten zu können, so wollte ich doch auf keinen Fall in die Schublade „die mit der Essstörung“ gesteckt werden. Ich hatte keinen Halt mehr. Ich hatte das Gefühl für mich, meinen Körper und mein Wohlbefinden verloren.
Wie beschreibt man eigentlich einen Körper? Sofort fällt einem dick, dünn, klein und gross ein. Denkt man ein bisschen länger darüber nach, kommen vielen vielleicht die Adjektive muskulös, fettleibig oder knochig in den Sinn. Doch alle diese Beschreibungen beziehen viele Aspekte eines Körpers gar nicht mit ein, die Organe, die Haarsturktur, die Knochendichte und Füsse, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Wir zerreissen uns die Mäuler über die schönen und noch perfekteren Körper, versuchen diese durch Sport und bestimmte Ernährung zu unseren zu machen und halten auf der anderen Seite an Hashtags wie #Bodypositivity und #WokeUpLikeThis fest.
Wie konnte dieses intime, persönliche Subjekt Körper, dass niemanden etwas angeht ausser einen selbst, so ins Rampenlicht gestellt und somit der Öffentlichkeit auf dem Silbertablett präsentiert werden?
Zurück zum Davor. Da wollte ich hin. Als ich mir keine Gedanken über meine Figur und mein Hungergefühl gemacht hatte. Als ich ass, wenn es die Möglichkeit gab und mir nicht den Nachtisch, im Wochenessensplan, in Wenig-Kalorien-Mahlzeiten einbettete. In einem langen Gespräch mit meinen Eltern fiel der Satz: „Du kannst nicht mehr zurück, du hast diese „Unschuld“ verloren.“ Das sass. Ich brauchte Zeit, um danach wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Wenn ich nicht mehr zurück kann, wo soll ich dann hin? Mit diesen Problemen?
So schräg das auch klingen mag, ich musste mich neu ausrichten. Vielleicht sogar komplett umdenken. Wenn ich nicht mehr zurück kann, so muss ich mir etwas Neues aufbauen.
Es sind zwei Monate vergangen und ich habe innerlich viel mit mir gekämpft. Mehr und mehr erkannte ich, dass es mir schlecht ging und, dass mir mein Essverhalten mehr Stress machte als Sicherheit gab. In kleinen Schockmomenten begann ich plötzlich meine ganzen Mahlzeiten der letzten Tage durchzugehen. Gleichzeitig schnellte mein Puls hoch und ich spürte den Stress an meinem ganzen Körper. Langsam nur konnte ich mich danach beruhigen und stand immer noch vor dem gleichen Problem. Wie kann ich glücklich sein? Immer mit dem stillen Nachsatz: „…Und dünn bleiben.“ Denn in meiner Welt gehörte meine Figur zu einem Faktor von Glück. Ich war fest davon überzeugt, dass ich unglücklich würde, wenn ich zunähme.
Aber der Körper ist kein Teil, den man sich durch intensiven Sport und „gesunder“ Ernährung erbaut, an dem man herumschrauben und feilen kann bis das Ideal erreicht ist.
Der Körper ist eben nicht nur ein Aushängeschild für die Aussenwelt, sondern gibt uns allen die Möglichkeit zu existieren.
In den Herbstferien fuhr ich mit einer guten Freundin in die Berge. Uns beide bedrückten Themen und so redeten und wanderten wir viel. In diesen drei Tagen löste sich vieles. Durch das Laufen in der Natur und den ständigen Austausch mit einer vertrauten Person, konnte ich über viele Dinge nachdenken. Und über andere eben auch nicht. Vor allem aber, gaben mir diese drei Tage Zeit zu beobachten. Ich konnte die Zutaten der Mahlzeiten nur begrenzt wählen, da wir in einem Häuschen in einem Dorf ohne Einkaufsladen wohnten, und weil ich kein Theater machen wollte. Mit einem leeren Magen zu wandern, war auch keine Option und so ass ich was auf den Tisch kam und nicht zu wenig davon. Ich glaubte, dass mir das „viele“ Essen nicht gut tun würde und ich unglücklicher werden würde. Doch ich fühlte mich prächtig mit genug Essen im Magen. Ausserdem konnte ich drei Tage lang beobachten wie Essen meine gute Freundin glücklich machte und wie sehr sie geniessen konnte, ohne einen einzigen Gedanken an ihre Figur dabei zu verlieren.
In den darauffolgenden Tagen entwickelte sich mein Körpergefühl so rasant, dass ich es gar nicht beschreiben kann. Die Lust am Essen kam wieder zurück, ich verlor mehr und mehr den Sportdruck. Von da an ging es bergauf und ich konnte endlich wieder klar denken.
Mein Umfeld veränderte sich nach den Herbstferien sehr und ich merkte, dass ich meine Figur nicht mehr brauchte, um mich wohlzufühlen. Andere Dinge wie soziale Kontakte und Gemeinschaft spielten jetzt eine grosse Rolle und nicht mehr die eigene Perfektion.
Aus dieser Zeit habe ich sehr viel gelernt und lerne auch heute noch, aber die wichtigste Erkenntnis war, dass mein Essproblem nicht für sich, sondern für ein anderes Problem stand und nur Ausdruck dessen war, dass es mir ziemlich schlecht ging. Deshalb war ich auch nie zufrieden.
Denn unser Körper ist kein Mittel oder Weg zum Glück, er ist das, was wir sind und es wäre doch fatal, uns nur auf dick oder dünn zu reduzieren.
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Es gibt zwei Wege, ein System zu kritisieren. Man könnte es grundsätzlich ablehnen. Dies kann seine Berechtigung haben, doch tun wir uns oft schwer, danach wirklich eine bessere Alternative zu finden oder uns diese nur schon konkret vorzustellen. Das Fazit ist dann...
Ägyptens Schattenseite
Ägypten ist ein Land mit langen Sandstränden, schönen und luxuriösen Hotelanlagen und vielen touristischen Attraktionen, die der ägyptischen Hochkultur 3000 v. Chr. entstammen. Darunter die Sphinx, das Tal der Könige oder die Pyramiden von Gizeh.
Die Universalität des Klassenkampfes in „Parasite“
Bereits einen Monat ist es her, seit Geschichte geschrieben wurde. Präziser formuliert: Filmgeschichte. Noch präziser: Oscargeschichte.
Gedanken zu System
Alles hat seine Ordnung und verläuft in geregelten Bahnen, der Inbegriff an Effizienz. Die Dinge werden einfacher und bequemer. Doch um welchen Preis?
Der Wille zum Gleichersein
„Das Leben ist nicht gerecht, und für die meisten von uns ist das gut so.“ Mit diesem Zitat hält der viktorianische Dichter Oscar Wilde seinem gebildeten und privilegierten Publikum einen Spiegel vor: Diese kleine Schicht von Dandys profitiert von den systematischen Ungerechtigkeiten...
«Man kann nicht das ganze Leben lang trauern»
Ein Gespräch mit einem Holocaust-Überlebenden über Schuld, Unschuld, schreckliche Erlebnisse und die Kunst des Weiterlebens.
Glaube vs. Wissenschaft
Wenn man die Geschichte betrachtet, könnte man die Wissenschaft als Gegenbewegung zum Glauben auffassen. Zumindest schien sich die Kirche durch sie infrage gestellt und in ihrer Stellung bedroht gefühlt zu haben. Denn die Wissenschaft musste zu Beginn unter dem Monopol der Kirche...
Das Sozialkredit-System in China – eine sinnvolle Sicherheitsmassnahme?
Künftig sollen 1.4 Millionen Chinesen durch ein digitales Kontrollsystem – bekannt als Sozialkredit-System – beobachtet werden. Neben Privatpersonen sollen auch Unternehmen kontrolliert werden. Die chinesische Regierung preist mit mehr Sicherheit im öffentlichen Raum und einer höheren Vertrauenswürdigkeit untereinander. Die Umsetzung der Vision...
Warum unser Gesellschaftssystem heute strenger ist, als wir denken
Die Menschen heutzutage scheinen zu denken, wir seien heute wirklich freier von Erwartungen der Gesellschaft, als wir das früher waren. Wir können “anders” sein und unser Leben so führen, wie wir wollen. Ist das wirklich so?
Wie Fight Club unsere Gesellschaft kritisiert
Das Jahr 1999: Die Jahrtausendwende steht kurz bevor und Bürojobs werden zur Norm. Die Wirtschaft ist auch recht stabil, was dazu führt, dass man sich viel mehr leisten kann. Alles in allem, das Leben ist gut. Doch ein Film trotzt dieser Glücklichkeit...
Eine Chance für alle
Am 13. Dezember 2002 wurde das Behindertengleichstellungsgesetz BehiG verabschiedet. Es sagt vor, Benach- teiligungen zu verhindern, zu verringern oder zu beseitigen, denen Menschen mit Behinderungen ausgesetzt waren. Man musste einiges umdenken. Vieles im öffentlichen Raum musste angepasst werden, wie zum Beispiel der...
Systemkoformität als Zukunftsideal?
Kennt ihr das noch von früher, als die Erwachsenen euch immer nach euren Berufswünschen gefragt haben? Was willst du einmal werden, wenn du gross bist?
Sex im Klassenzimmer
„What is love?“ haben wir die 2300 Basler Gymnasiastinnen und Gymnasiasten gefragt – und ein Fünftel antwortete. 456 Jugendliche füllten unsere anonyme Umfrage zum Thema „Sex und Leidenschaft“ aus. QUINT befragte die Basler Jugend nach ihren Erfahrungen, Wünschen und Ängsten rund ums...
Ein Buch der Leidenschaft
Anne Franks Tagebuch, das Werk, das Frank als Schulmädchen beginnt und als Philosophin abschliesst und Millionen von Menschen berührt und inspiriert hat, ist viel mehr als nur ein Tagebuch, es ist die gesamte Lebenswelt eines ausserordentlichen jungen Mädchens, verpackt in einem Buch....
Airsoft, Kriegsverherrlichung oder Sport?
Tarnanzüge und täuschend echte Waffen: Was aussieht wie eine Trainingseinheit einer Militärspezialeinheit, ist tatsächlich ein immer populärerer werdender Teamsport: Airsoft. Doch worum geht es bei Airsoft überhaupt?
Die Entwicklung der gesellschaftlichen Akzeptanz von Lust
In unserer heutigen Kultur sind Dinge, die mit Lust oder auch generell Tabus verbunden sind, alltäglich anzutreffen. Sei dies in den Medien, in der Öffentlichkeit oder im Allgemeinen an den meisten Orten der Gesellschaft. Doch dies war natürlich nicht immer so und...
Leidenschaft Downhill Mountainbike
Anna Newkirk betreibt eine Leidenschaft, die für eine 18-jährige, in Riehen wohnhafte junge Frau, eher ungewöhnlich ist: Sie fährt Downhill Mountainbike. Seit einigen Jahren betreibt sie diesen Sport professionell und fährt Rennen in der ganzen Welt. In den letzten Jahren konnte sie...
Ohne Leidenschaft Erfolgslos?
Der Einfluss von Leidenschaft auf Erfolg beschäftigt zahlreiche Menschen, denn der Traum vom grossen Erfolg in einem Gebiet schwingt bei den meisten Menschen mit. Leute, die danach verlangen, erfolgreich zu sein, stossen oft auf die Frage, ob Leidenschaft eine grosse Rolle spielt....
Gedanken zu Leidenschaft
Heisst es Leidenschaft, weil sie Leiden schafft? Man Leiden erträgt, gar ertragen will? Oder doch weil die Leidenschaft ein Weg ist, um Leiden zu überwinden, uns die Kraft gibt höllische Schmerzen zu ertragen?
Angel has fallen
«Aktienkurs von Unterwäschemarke Victoria’s Secret auf Sinkflug». Die Schlagzeile lässt mich zwei Mal hingucken. Victoria’s Secret hat Probleme? Die unangefochtene Königin der Unterwäscheproduzenten, die das Schönheitsideal schlechthin verkörpert, auf Sinkflug?
Die Leidenschaft zum Film
Mit der steigenden Popularität von unzähligen Streaming-Diensten wie Netflix oder Amazon Prime befinden sich Hollywood-Filmstudios in einer ähnlichen Lage wie in den 1950er, als das Fernsehen in die Häuser der Massen eindrang. Wie bringt man das potenzielle Publikum vom Komfort des eigenen...
Wie werde ich… zufrieden mit mir selbst?
Morena Diaz ist Primarlehrerin, 26 Jahre alt und Aktivistin auf Instagram. Als Jugendliche litt sie an einer Essstörung – heute hat sie sich davon befreit und setzt sich für die bedingungslose Akzeptanz des eigenen Körpers ein – und ist damit ziemlich erfolgreich....
Interview mit Christian Egeler
Sie wollten für Basel-Stadt in den Nationalrat, jetzt hat die FDP 3.8 Prozentpunkte verloren. Wie konnte das passieren? Das ist natürlich schade. Das liberale Lager hat aber nicht verloren: die LDP konnte Wählerinnen und Wähler gewinnen, die der FDP verloren gingen. Inhaltlich...
Let’s Talk About Sex, Baby!
Das ist Vithika Yadavs Arbeitsmotto: Mit ihrer 2011 gegründeten Website Love Matters setzt sich die Inderin für die sexuellen Rechte von Jugendlichen ein – trotz und gerade wegen der konservativen Gesellschaft Indiens. Als eine der fünf Protagonistinnen des Dokumentarfilms #Female Pleasure, der...
Malala Yousafzai – oder das Mädchen, das den Taliban Einhalt gebot
„Bildung ist zu einem Verbrechen geworden, obwohl es eigentlich ein Menschenrecht ist. Es ist verboten für Mädchen in die Schule zu gehen. Ich hatte zwei Optionen, die eine war, zu schweigen und darauf zu warten, getötet zu werden. Und die zweite war,...
Das Lied von Theresienstadt
Wir sind hier 40`000 Juden, es waren viel mehr an diesem Ort, und die, die wir nicht nach Polen verluden, die trugen wir in Särgen fort.» So schrieb es J. Lindenbaum in seinem Text «Lied von Theresienstadt». Lindenbaum war ein Insasse des...
“Es wird schon noch Tränen geben.”
Eva Herzog (SP) hat als Regierungsrätin 15 Jahre lang das Finanzdepartement Basel-Stadt geleitet und dabei regelmässig für schwarze Zahlen gesorgt. Nun kandidiert die Historikerin für den Ständerat, die kleinere Kammer des Parlaments, wo sie die einzige Vertreterin unseres Halbkantons wäre. Sie hat...
“Krieg hat kein weibliches Gesicht“ – Swetlana Alexijewitschs Meisterinnenwerk revisited
«Wir hatten alle nur einen Wunsch. An die Front. Wir gingen ins Wehrkomitee, da bekamen wir zu hören: «Wachst noch ein bisschen, Mädels. Ihr seid noch grün.» […] Aber ich erreichte, was ich wollte, ich wurde genommen. Meine Freundin und ich wollten...
Superheldenfilme und warum sie so erfolgreich sind
„I am inevitable“, sagt Thanos. Eine tragende Szene im neuen Marvel Film „Avengers Endgame“, der nun der erfolgreichste Kinofilm unserer Zeit ist. Das Ziel von Thanos ist es, die Hälfte aller sich im Universum befindenden Lebewesen zu eliminieren, um ein aus den...
Die Chancen und der Druck in der Gesangsausbildung
Geboren in Frankfurt am Main, aufgewachsen in Zürich, begann Annabelle Kern mit fünf Jahren Gesangsstunden bei Edith Akçağ in der Gesangsschule „Golden Voices“ zu nehmen. Schon im Kindesalter nahm sie mit dem Chor zwei CDs auf, auf denen sie im Ensemble und...
Josia Jourdan und seine Bücher
Josia Jourdan, der «jüngste Buchblogger der Schweiz», gibt in seiner Kolumne im QUINT Magazin drei Buchempfehlungen ab. Auf seinem Blog josiajourdan.ch kritisiert er Bücher, spricht mit wichtigen Autorinnen und Autoren, aber auch mit Bachelorette Adela Smajic.
Wie gründe ich mein eigenes Start-up?
Spricht man von Start-up-Gründern, denkt man eher an tüftelnde ETH-Studenten als an (fast) 18-jährige Schüler*innen. Doch genau das haben Hannah Oehry (Gymnasium Bäumlihof) und Benoît Lang (Gymnasium Leonhard) getan.
Wie werde ich aktiv in einer Hilforganisation?
Viele Bachelorabsolventen gönnen sich eine Pause, gehen auf Weltreise, oder studieren gleich weiter – nicht so Sophie Rihm. Seit ihrem Bachelor in Psychologie im englischen Loughborough engagiert sie sich im Rahmen der Flüchtlingskrise für Indigo Volunteers. Im Interview teilt die Dreiundzwanzigjährige ihre...
“Das Einzige, was man tun kann, ist daran zu arbeiten!”
Mit der Organisation Alliance Sud setzt sich Sara Frey für die Nachhaltigkeitsziele der UNO – die Sustainable Development Goals – ein, und kämpft so für eine gerechtere Welt. Ich traf sie zu einem spannenden Interview über den Einfluss der Schweiz auf die...
Von Wörtern und Beziehungen
Sie sind klein, sie sind unscheinbar und vor allem: Sie sind überall. Die Rede ist von E-Readern. Seit 1988 das erste E-Book auf den Markt gekommen ist, scheinen sie den ganzen Planeten zu übernehmen. Mit dem damals als elektronisches Buch veröffentlichten Roman...
Zug um Zug
Mit dem Zug durch Europa reisen ist für viele ein Traum, ein weit oben aufgeführtes Ziel auf einer Bucket-List. Es verspricht eine Zeit voller Freiheit, Ungezwungenheit, Spontanität und Abenteuer. Die Vorstellung, seine eigene grossartige Geschichte zu schreiben, die man eines Tages seinen...
Als Durchschnittsmensch gegen die Umweltbelastung
Mehrere Millionen Tonnen Plastik landen jährlich im Meer, der CO2-Gehalt in der Luft nimmt stärker zu als je zuvor gemessen und nicht erneuerbare Ressourcen werden in riesigen Massen abgeschöpft. Dies führt zur Zerstörung von Ökosystemen sowie Lebensraum und schliesslich zur kompletten Erschöpfung...
Times Are Changing
Am 18. Januar zog ich mit Bannern fürs Klima durch die Basler Strassen, am 19. Januar sass ich mit meinen Klassenkameraden im EasyJet-Flieger nach Zaragoza. Widerwillig, mit ‚Flugscham’ und ganz viel Diskussionslust im Gepäck – und dem Vorsatz, nie mehr ein Flugzeug...
Ausflug nach Saignelégier
Dieses Mal machen wir einen Ausflug nach Saignelégier, ein kleines Städtchen im Jura. Rundum das Dorf kann man Wandern, Schneeschuhlaufen oder Langlaufen, je nach Wetter. Saignelégier hat ein paar tolle Orte, welche ich euch zeigen möchte.
Buchrezensionen
Der «jüngste Buchblogger der Schweiz» Josia Jourdan gibt ab dieser Ausgabe in seiner Kolumne drei Buchempfehlungen ab. Auf seinem Blog josiajourdan.ch kritisiert er Bücher, spricht mit wichtigen Autorinnen und Autoren, aber auch mit Bachelorette Adela Smajic.
Bücher, Blog und Bachelorette
Der jüngste Buchblogger der Schweiz, Josia Jourdan, spricht über seine Leidenschaft, die Krise des Jugendbuches und wieso er Adela Smajic interviewte.
Netflix-Theater im Hotel Strindberg
Nach einem Jahr Wartezeit hatte das neue Stück von Erfolgsregisseur Simon Stone, Hotel Strindberg, welches letztes Jahr im Akademietheater in Wien gespielt und hochgelobt wurde, nun endlich auch in Basel Premiere. Es ist definitiv eine der aufwändigsten Produktionen dieser Saison, schon allein...
Diskriminierung
Die Menschheit entwickelt sich von Tag zu Tag. Es ist ein fortlaufender Prozess. Wir haben zahlreiche Krankheiten bezwungen, jedoch stellt sich immer wieder das gleiche «Problem» vor uns, welches einen anderen Namen trägt. Warum sehen wir das nicht ein? Dies ist eine...
Die direkte Demokratie der Schweiz unter dem Brennglas
Die direkte Demokratie. Der Inbegriff der vollen Mitbestimmung. Das Beste, was die Demokratie zu bieten hat. Alle dürfen mitreden. Niemand steht über dem anderen. So in etwa werden vermutlich die meisten die direkte Demokratie beschreiben. Ich wohne in der Schweiz, dem Land...
Wir brauchen ein neues Schulfach!
Die Digitalisierung und der einfache Zugang zu Medien verändern alles. Das macht auch vor der – nach der Kirche – wohl traditionsbewusstesten Institution keinen Halt; der Schule. Es scheint aber, als ob die Unterrichtsmethoden immer noch in der Mitte des vergangenen Jahrhunderts...
Als Europa zu lesen begann
Heute wird oft der Untergang der gedruckten Bücher und des klassischen Journalismus prophezeit. Grosse Verlagshäuser stecken in Schwierigkeiten, weil ein Grossteil ihres Publikums nicht mehr bereit ist, für Qualitätsjournalismus zu bezahlen. Buchhandlungen sind vom Aufkommen von E-Books bedroht. Tiefgreifende Änderungen stehen dem...
Ambitioniertes Reich der Mitte
China, die aufstrebende Supermacht, ist momentan in aller Munde. Kaum ein Tag vergeht, an dem keine Schlagzeilen über das Riesenreich in den Zeitungen zu lesen sind. Meist geht es um Übernahmen von Konzernen durch chinesische Unternehmen, um militärische Übungen, um innenpolitische Neuerungen. Dabei scheint China stets ambitioniertere...
Mentale Stärke im Beachvolleyball
Mit gerade mal 19 Jahren gehört Menia Bentele schon zur nationalen Spitze im Schweizer Beachvolleyball. Sie trainiert täglich ein- bis zweimal im Kraftraum oder im Sand. Daneben besucht sie das Sportgymnasium Bäumlihof, wo sie im Sommer 2021 mit der Matura abschliesst. Ansonsten...
Guess the Spaziergang
Diesmal seid ihr dran! Folgt meinen Bildern und macht ein Abenteuer durch die Stadt!
Warum Schultheater so wichtig ist!
Fast alle Gymnasiastinnen und Gymnasiasten stehen vor der Wahl; Shakespeare? Dürrenmatt? Oder doch lieber Brecht? Die Frage nach dem perfekten Theaterstück für das Schultheater wird jedes Jahr aufs Neue von Schülerinnen und Schülern beantwortet. Vielleicht kommt Der gute Mensch von Sezuan von...
Weird Fishes – Ganz viel Potential!
Weird Fishes – Das ist die aufregendste Basler Band. Die fünf jungen BaslerInnen begeistern mit ihrer mitreissenden Mischung aus Rock, Funk und Jazz. Anfangs November – nach langem Warten der Fans – haben sie ihre erste EP ‚Lost Potential‘ rausgebracht, die im...
Füssli – Drama und Theater
A Midsummer Night‘s Dream, das Nibelungenlied, die Odyssee: All diese Werke und noch viele mehr hat der Künstler Johann Heinrich Füssli (im englischen Sprachraum bekannt als Henry Fuseli) auf seinen Gemälden dargestellt. Sie werden deshalb der Epoche Sturm und Drang sowie der...
War Games
Knopf gedrückt, virtueller Mensch tot. „Ich muss die alle töten, sonst bekomme ich keine Punkte und kann im nächsten Battle nicht mehr mitspielen!“ In einer anderen, virtuellen Welt Menschen umbringen, Kriege nachspielen und Spass dabei haben. Wieso kämpft man nicht in der...
Fake News – wie schlimm ist es wirklich?
Als am 11. September 2001 mehrere Flugzeuge von Al-Qaida-Terroristen entführt wurden und in die Türme des World Trade Centers New York und in das Pentagon rasten, war die Welt in Schockstarre. Schliesslich forderten die Anschläge insgesamt über 3000 Tote und unzählige weitere...
Der aussergewöhnliche Hunter S. Thompson
Hunter Stockton Thompson war ein Mensch grösser als das Leben selbst. Ein Journalist ohne Grenzen. Ein wirrer Windhund auf der Jagd nach der hinteren Stossstange eines vorbeifahrenden Autos, welches ihn letzlich abhängte. Er lebte nach seinen eigenen Regeln zu seiner eigenen Zeit,...
Dissoziative Persönlichkeitsstörung
Die Dissoziative Identitätsstörung oder umgangssprachlich “Multiple Persönlichkeitsstörung” ist ein Krankheitsbild, welches sich meist durch schwerste Misshandlungen in der frühen Kindheit entwickelt. Weltweit leiden etwa 0.5 bis 1% der Gesamtbevölkerung daran (dies entspricht in etwa der Häufigkeit der Schizophrenie).
Rauschflucht
Seit einigen Jahren beobachte ich sowohl bei mir als auch in meinem Freundeskreis die Tendenz, sich am Wochenende zu ausgelassenem Feiern zu animieren. Dabei kann es sich um eine private Party, einen wummernden Club oder auch nur um die düstere Spelunke um...
Die zwei Perspektiven der Migration
Es gibt zwei Geschichten, die verkörpern, wie wir zur Migration stehen. Beide haben ihren wahren Teil, aber widersprechen sich auch – was nun?
Flucht ins Ungewisse
Flucht. Verlassen von Vertrautem. Unfreiwillige Ungewissheit. Angst. Neuanfang. Dies ist die Realität von 68.5 Millionen Menschen weltweit. Dies war die Realität von Ava*. Als Zwölfjährige musste sie aus politischen Gründen aus dem Iran in die Schweiz flüchten. Sie hat sich Zeit genommen,...
Langeweile – ein Erlebnisbericht
Langeweile. Klick. Katzenbabies, Babyprobleme – so gross gemacht wie Elefanten, Wildlife-Momente zum Totlachen, R.I.P Prince, Prinzessin Lillifee sexistisch?!???, 69 Tipps für den perfekten Traummann, George Clooneys Heirat in Venedig, echte italienische Pizza zum Selbermachen, How to build: Geheimversteck hinter einem Bücherregal, Lesetipps...
Verschwimmende Realitäten
Onlinesucht, eine Erscheinung der digitalen Welt. Gibt es die wirklich? Und warum fühlen sich gewisse Menschen wohler in einer virtuellen Scheinrealität, als in ihrem eigenen Leben?
Politiker und Polls – Meinungen und Medien
5 Millionen. So viele Menschen waren im Jahr 2017 laut Angaben der Uno-Flüchtlingshilfe auf der Flucht. Und es werden mehr – unter anderem auch weil der Klimawandel die Lebensgrundlage für viele Menschen zerstört. So stieg die Migrationspolitik zum wohl bedeutendsten Wahlkampfthema auf....
Spaziergang Nr. 6
Wir starten mit dem l’heure bleue, einer Vintage-Boutique mit ausgewählten Möbeln, dekorativen Objekten und Vergessenem. Ich bin schon etliche Male daran vorbeigefahren, habe es aber erst jetzt geschafft, mal hinein zu gehen. Vielleicht geht es dir ja auch so! Weiter geht es...
Reisen: Das Persönlichkeitslabor
Ungewohntes Essen ausprobieren, Gespräche mit fremden Menschen beginnen oder diszipliniert jeden Tag in einem Buch lesen – selten lassen wir Veränderungen und Ungewohntes in unserem Alltag zu. Die Durchschnittswoche steht von Montag bis Sonntag über allem, eine Gewohnheit, die vielleicht nicht erdrückend,...
Über das Reisen – Taiwan
Im Mai dieses Jahres wurde angekündigt, dass das Perkussionsensemble „Groove Connection“, in welchem ich seit einigen Jahren mitwirke, Taiwan besuchen wird. Dabei stand der Austausch mit anderen MusikerInnen, SchülerInnen, das Spielen diverser Konzerte und somit das Herantasten an eine andere Kultur im...
Eine Machtfrage
Was am Anfang war, wissen wir nicht. Doch irgendwann entstand dann unser gesamtes Universum mit allem, was wir auch heute noch dort finden. Es formte sich die Zeit, die Materie, Sterne, Galaxien, Planeten und schlussendlich nach vielen, vielen Jahren auch erstes Leben...
Berner Superman im Kampf gegen den Klimawandel
Berner gelten als langsam, doch Marc Hauser überzeugt uns vom Gegenteil: Der 47-jährige hält mit 304 km/h den Weltrekord für den schnellsten horizontalen freien Fall. Beim sogenannten Speed Tracking springt er aus einer Höhe von 7‘500 m ganz ohne Wingsuit aus dem...
Die wahrnehmbare Überdosis, die wir brauchen
Das Bild des abgemagerten Eisbären, der einsam auf einer unaufhaltsam schmelzenden Eisscholle sitzt; die Studie, die aufzeigt, dass die globale Durchschnittstemperatur bis im Jahr 2100 um bis zu vier Grad Celsius ansteigen könnte; der Selbsttest des WWFs, der uns analysiert und zeigt,...
Niemand will sowas hören!
Nicht schon wieder einer dieser belehrenden Artikel von diesen Umweltaposteln, die mir erzählen, dass die Welt untergeht. Niemand will sowas hören! Gewiss habe ich solche Artikel schon gelesen und war danach sehr betroffen. Ein schales Gefühl haben sie hinterlassen und ich hatte...
Die grösste Herausforderung des 21. Jahrhunderts
Man darf wohl behaupten, dass der Klimawandel die Herausforderung des 21. und vermutlich auch der folgenden Jahrhunderte ist und sein wird. Noch werden nicht die notwendigen Massnahmen ergriffen, obwohl es Dutzende Beweise gibt, dass der Klimawandel von Menschen beeinflusst wurde und wird....
Ein Meer aus Plastik
Eigentlich wollte er nur ein Material finden, um bessere Billardkugeln herzustellen. Doch dann entdeckte der Amerikaner Charles Goodyear um 1850 einen Stoff, der heute als Vorläufer des omnipräsenten Plastiks bekannt ist: Gummi. Die Weiterentwicklung jener halbsynthetischen, kautschukbasierten Masse wurde später zu dem,...
Keine Hoffnung für die Biene
Schon seit Jahrtausenden werden Bienen von Menschen genutzt und gehalten. Nur Pflanzen, die von Bienen oder anderen Bestäubern wie Wespen oder Hummeln bestäubt werden, tragen später auch Früchte. Sowohl deswegen als auch wegen ihrem Wachs und ihrem Honig brauchen wir Bienen. Doch...
“Wir müssen die Verantwortung für unseren Planeten übernehmen.”
Topmanager und Umweltschützer: In André Hoffmanns Familie hatte Umweltschutz einen hohen Stellenwert: Sein Vater war Mitbegründer des WWFs. André Hoffmann – Vizepräsident des Verwaltungsrates von Roche – setzt sich ebenfalls aktiv für den Umweltschutz ein: Er ist Präsident der Stiftung MAVA, die...
Der Lauf der Zeit
Im Laufe der Zeit wurde so einiges erfunden und entdeckt. Dieser Artikel nimmt einem mit auf eine Zeitreise.
Sesshaft
Um 10’000 vor Christus lebten viele Menschen noch von der Hand in den Mund. Doch in einigen Regionen hatten die Menschen bereits begonnen, Landwirtschaft zu betreiben, sich niederzulassen und Siedlungen zu bilden. Schon vorher gab es saisonal sesshafte Gruppen, und es wurden...
Jäger und Sammler
Eine Frau mit einer um den kräftigen Körper geschlungenen Schürze aus Tierhaut und einem mit Beeren und Pilzen gefüllten Korb in der Hand. Ein muskelbepackter Mann mit einem Lendenschurz um die Hüfte und einem Speer in der Hand. Das ist es wohl,...
Mensch und Natur – eine turbulente Beziehung
Das Verhältnis von uns Menschen zur Natur gleicht einer turbulenten Beziehung, die dringend eine Paartherapie nötig hätte. Wie sich diese Beziehung im Lauf der Jahrtausende verändert hat, illustrieren die folgenden Beispiele.
Spaziergang Nr. 5
Herzlich willkommen auf unserem fünften Spaziergang! Wir machen einen Streifzug um den allzeit belebten Claraplatz und geniessen die Ruhe an den versteckten Orten der kleinbasler Altstadt.
Bruce Nauman
B ruce Nauman wurde am 6. Dezember 1941 in Indiana, USA geboren. Nauman ist ein US-amerikanischer Konzeptkünstler, der ab 1960 in Madison an der University of Wisconsin Mathematik, Physik und Kunst studierte. Diese interessante Mischung an Studiengängen schloss er alle mit einem...
Vergessdeinnicht
Du warst mal so nah. Näher als jeder zuvor. Kanntest alles von mir. Konntest jedes Lächeln, jede Träne, jede Mimik deuten. Aber eben, konntest. Nun lieg ich hier, alleine. Hier, wo dein Duft noch immer tief in den Laken steckt.
Die Vollgeld-Initiative
Worum geht es bei dieser Initiative? Die Initiative verlangt, dass zukünftig Buchgeld zum gesetzlichen Zahlungsmittel wird und dadurch nur noch die Schweizerische Nationalbank (SNB) dazu berechtigt ist, es herauszugeben. Buchgeld ist ein Anspruch auf Bargeld. Es ist Geld, welches man für sich...
Abstimmung über das Geldspielgesetz
Die Frage, die zur Abstimmung vorliegt: Wollen Sie das Bundesgesetz vom 29. September 2017 über Geldspiele (Geldspielgesetz, BGS) annehmen?
Philipp Blom im Interview
Dieses Gedankenexperiment habe ich in meinem Buch “Was auf dem Spiel steht” kurz gestreift. Wenn man unsere Situation betrachtet, wird klar: Es kommen gigantische Veränderungen auf uns zu – vor allem in Form des Klimawandels, aber auch die Digitalisierung wird grosse Probleme...
Aufblühender Aktivismus und starke Stimmen
Düstere Wolken zeigen sich am Horizont der Bildungspolitik: Die Universität Basel leidet unter enormem Spardruck, die Semestergebühren sollen erhöht werden, ganzen Studienfächern droht die Auslöschung. Nicht anders sieht es auf der Mittelschulstufe im Baselbiet aus: Seit Jahren kämpfen die Schulen mit den...
All you need is love!
All you need is love, sangen die Beatles 1967. Auch ein halbes Jahrhundert nach dem Summer of Love ist der Song aktuell und wird es wohl immer bleiben, denn er behandelt ein universelles Thema: die Liebe. Über kaum ein anderes Sujet ist...
Zeitverzerrung
Die Anzeigetafel zeigt stur eine orangene Drei an. Auto um Auto fährt an der Traminsel vorbei, Sekunde um Sekunde verstreicht. Seit wann hat eine Minute über hundert Sekunden? Standhaft bleibt die Drei stehen, kein Tram weit und breit. Dann endlich: Aus der...
Die Psychotherapie
Oft habe ich mich gefragt, wie eine Psychotherapie aus der Sicht eines Therapeuten oder einer Therapeutin aussieht. Wie nehmen Fachpersonen die vielen so unterschiedlichen und doch ähnlichen Therapiestunden wahr? Ich habe zu diesem Thema eine Ex-Patientin und eine Psychotherapeutin, ich nenne sie...
Der Weg zum Glück
Wenn es jemandem gut geht, so geht man wohl davon aus, dass Glück immer angestrebt wird und dass selbst Menschen, die zur Zeit keines finden können, ständig auf der Suche danach seien. Auf der Suche nach dem, was wir Glück nennen. Doch...
Was hinter dem Abnehmen steht
Noch vor drei Jahren hätte ich niemals gedacht, dass ich jemals einen Artikel über Essstörungen schreiben würde. Noch weniger hätte ich gedacht, dass ich dies auch noch aus der Perspektive einer Betroffenen schreiben würde, als Mädchen, das an Magersucht erkrankt ist und...
Essstörungen im Überblick
Essstörungen sind psychosomatische Krankheiten, welche starke Störungen des Essverhaltens zur Folge haben. Dies kann sowohl zu übermässigem Gewichtsverlust, aber auch zu Gewichtsschwankungen oder extremer Gewichtszunahme führen. Dies sind jedoch nur Symptome einer Krankheit, die eigentlich nur auf psychischer Ebene existiert. So beschäftigen...
Eine Welt im Dunkeln
Depression ist eine weit verbreitete psychische Erkrankung. Die Hauptsymptome sind Freud-, Interesse- und Antriebslosigkeit, wie auch eine dauerhaft gedrückte Stimmung. Dabei sind Depressive nicht konstant traurig, sondern das Empfinden von Gefühlen ist stark reduziert. Neben den bereits genannten Symptomen kann die Krankheit...
Schulischer und sozialer Druck
Wir kennen es alle: Kaum ist die Schule vorbei, selten vielleicht schon um 14.00, meistens aber natürlich erst später, geht es gleich weiter mit dem Programm. Von der Schule nach Hause, schnell etwas essen, dann aber gleich weiter zum Sport oder zur...
Auf der Suche nach Dir selbst
Doch woher kommt dieser, schon fast zwanghafte unbewusste Drang, sein physisches Wesen seinem aus Bits und Bytes bestehenden Bruder unterzuordnen? Expression folgt Impression – zumindest in der Geschichte der Malerei. Aber wie kann man Malerei mit der Psyche und dem Verhalten des...
Ich-Ag
Im strikten juristischen Sinne beschreibt die Ich-AG ein «Einzelunternehmen, das von einem Arbeitslosen gegründet worden ist». Doch es gibt hier noch eine weitere Bedeutung, welche heutzutage immer mehr an Relevanz gewinnt: Die exzessiv perfektionistische Selbstdarstellung der Jugendlichen auf den sozialen Medien und...
Generationenschubladen
Mit dem Begriff Millennials -auch Generation Y genannt – sind die Menschen gemeint, die zwischen 1980 und 2000 geboren wurden. Darum wird die nachfolgende Generation als Generation Z bezeichnet. So ist es naheliegend, dass die Generation vor denMillennials Generation X genannt wurde. ...
Ich: Individuell
Eines der schwierigsten Dinge, die man als Jugendlicher meistern muss, ist, seinen Platz in der Welt zu finden. Wir alle kennen es, wir alle haben diese Selbstfindungsphase durchlebt oder stecken vielleicht sogar noch immer drin. Es ist nicht einfach, sich selbst zu...
Vom Bauch bis an die Uni
Ziemlich feucht und nicht viel grösser als ein Fussball wurden die Einen von ihrer Mutter in ein steriles Spital, die anderen in ein anthroposophisches Geburtshaus oder manch einer sogar in eine Badewanne gepresst, um nach einem mehr oder weniger festen Klapf auf...
Jugend ex machina
Die Jugend, wie wir sie kennen, gibt es erst seit erstaunlich kurzer Zeit. Diese ein wenig rebellische, aufmüpfige, sorglose und lebensfrohe Schicht unserer Gesellschaft entstand nämlich zeitgleich mit dem grundlegenden Baustein unserer Wirtschaft: der Industrie.
Juvenoia – Angst vor und für die Nachfolge
«Die Jugendlichen von heute lieben den Luxus, haben schlechte Manieren und missachten die Autorität. Sie widersprechen ihren Eltern, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer.» Diese Weisheit stammt von Sokrates.
Spaziergang Nr. 4
Willkommen zu unserem vierten Spaziergang! Heute erkunden wir das 4056, das St. Johann, denn auch hier gibt es vieles zu entdecken, besonders im Secondhand-Shopping Bereich.
Black Mirror
Wie Technologie unser alltägliches Leben prägt und was das für unsere Zukunft bedeutet, veranschaulicht anhand einer Serie.
HeK
Das HeK befindet sich auf dem Dreispitzareal Basel/Münchenstein. Dort hat es direkten Kontakt zu den Fachhochschulen der Nordwestschweiz, was viel Zusammenarbeit mit diesen ermöglicht. Das Hek ist ein Museum und eine Schule, in dem nicht nur interessante Ausstellungen gezeigt, sondern auch interessante...
Nachhaltige und faire Ernährung
Die Organisation Sentiece Politics reichte in den Städten Zürich, Luzern und Basel ihre Initiative zu einer „Nachhaltigen und fairen Ernährung“ ein, über die am 4. März 2018 auf kantonaler Ebene abgestimmt wird. Der Verein setzt sich für „empfindungsfähige Lebewesen“ ein, weswegen er...
Die neue Finanzordnung 2021
Momentan ist die Erhebung der direkten Bundessteuer und der Mehrwertsteuer noch bis Ende 2020 befristet, was 2007 durch das Stimmvolk beschlossen wurde. In der Schweiz ist es üblich, die Erhebung dieser Steuern nur auf eine befristete Zeitspanne festzulegen, da somit eine regelmässige...
Kommentar zu No Billag
Während Befürworter und Gegner sich noch darüber streiten, ob bei einer Annahme der No-Billag Initiative die SRG weiterbestehen könnte, ist der Schaden an der Informationskultur unausweichlich.
No-Billag: Die Zukunft der SRG
Die Lancierung der „No-Billag“- Initiative war eine Reaktion auf das neue Radio- und Fernsehgesetz, wonach jeder Gebühren für den Empfang von Radio und Fernsehen bezahlen sollte – unabhängig davon, ob im Haushalt ein solcher Anschluss existiert oder nicht. Auch wenn diese Verallgemeinerung...
Dystopie oder Utopie
Mit der exponentiell wachsenden technologischen Entwicklung und den immer häufiger auftretenden Durchbrüchen in der Forschung gehen Experten davon aus, dass die Singularität, also der Moment, indem eine künstliche Intelligenz (KI) sich selber verbessern kann, etwa 2045 erreicht sein wird. Die Veränderungen, die...
Auf der Suche nach dem Quantencomputer
Ein stürmischer Nachmittag in Basel: Der Wind bläst uns bei der Anfahrt zur Uni beinahe vom Fahrrad und lässt uns nach einer Windschutzscheibe wünschen. Schlussendlich kommen wir aber doch unbeschadet beim grossen, grauen Gebäude des Physikdepartements Basel-Stadt an, betreten es und kommen...
Künstliche Intelligenz und Kreativität
Durch Entwicklung der künstlichen Intelligenz (KI) sind Rechenmaschinen in vielen Dingen effizienter und somit besser als der Mensch geworden. Natürliche Veranlagungen wie die Kreativität oder die Gefühlsebene schaffen die letzten Unterschiede zwischen Mensch und Maschine. Gelänge es Forschern, kreative Maschinen zu entwickeln,...
Wozu dann noch der Mensch?
Bei der Vorstellung, dass Maschinen uns im qualitativen, respektive kreativen Denken überholen, drängt sich die Frage nach dem Sinn der menschlichen Existenz auf, da diese doch somit von ihrem Thron der intellektuellen Fähigkeiten gestürzt würde. Der Mensch wäre folglich in jeder Hinsicht...
Gedankenspiel: Gesellschaft in der technischen Singularität
Wir befinden uns in der Zukunft, ungewiss weit entfernt von der Gegenwart. Die technische Singularität ist eingetreten, künstliche Intelligenz und Roboter sind – zuerst durch Menschenhand, dann durch ihre eigene – perfektioniert worden. Es gibt keine Sicherheitslücken, kein Risiko, dass die Roboter...
More Human Than Human – Die Welt im 2049
E s ist ein Thema, das immer häufiger diskutiert wird: künstliche Intelligenz, Roboter. Der Gedanke, eine neue Art von Spezies zu erschaffen, ist verlockend. Doch die Meinungen über die wirkliche Durchsetzung einer solchen Idee sind sehr geteilt. Etwas zu erschaffen, das klüger ...
Der Mensch ist Geschichte
Seit Anbeginn der Zeit plagt die Menschheit die ewige Frage der Identität. Eine Frage, die in solchem Masse individuumsabhängig ist, dass sie nie vollends und allgemeingültig beantwortet werden kann. Nun, diese Subjektivität hindert uns aber nicht an der faktischen Studie der menschlichen...
Spaziergang Nr. 3
1: Matthäusmarkt, 8h-13h, Matthäusplatz 2: Matthäuskirche, Feldbergstrasse 81 3: Huckebein, 9h-18h, Feldbergstrasse 72 4: Takktil, 10h-18h, Feldbergstrasse 39 5: Marinsel, 12h-18h, Feldbergstrasse 10
«Überzeugungstat für den Frieden»
Der katalanische Präsident Carles Puigdemont wandte sich am 16. Oktober an die Schweiz und bat um Unterstützung im festgefahrenen Konflikt mit Spanien. Doch was hat die Schweiz mit einem Konflikt zu tun, in den sie eigentlich gar nicht involviert ist?
Revolution
Wie beginnen Revolutionen, wo führen sie hin? Welche Bedeutung hat Revolution heute? Eine geschichtliche Übersicht mit Blick in die Zukunft.
“Ich wollte einfach, dass wir unsere Arbeit gut machten”
Bis im Jahr 2008 war Georg Kreis Professor für Schweizer Geschichte und Neuere Allgemeine Geschichte an der Universität Basel. Seine Forschungsschwerpunkte liegen auf der Geschichte der europäischen Integration, auf internationalen Beziehungen, Fragen der Identität, Nationalismus, Minderheitenfragen und Migration. Dabei spezialisierte er sich...
Die Geburt einer Nation
Jeder stellt sich sicher einmal im Leben die Frage, wie es wäre, Herrscher über sein eigenes Land zu sein. Diese persönliche Utopie wirkt auf den ersten Blick verlockend, doch was braucht es überhaupt, um als Staat gelten zu können und wie erlangt man...
Rechtlos. Hoffnungslos.
Von Menschen, denen alle Rechte genommen wurden, die schuften müssen, damit andere ihr gemütliches und unbeschwertes Leben geniessen können.
Territorien, Staaten und die Zugehörigkeit
Ein Hund hebt sein Bein und markiert sein Revier – wir Menschen platzieren Grenzsteine und ziehen Striche auf einer Karte. Denn so wollen wir zeigen: Das gehört uns! Dieses Verhalten haben wir in den vergangenen Jahrhunderten regelrecht zelebriert und genauso sind wir...
So fern und doch so nah?
Distanzen werden oft überschätzt, etwas Fernes scheint nah, grosses scheint klein. Die früher noch so ferne Situation im Osten stellt diese Betrachtung auf den Kopf und nimmt mit der rapiden territorialen Expansion Chinas unschöne Formen an. Nicht wenige Experten sehen einen potentiellen...
Territorialrecht in der Luft
Der Luftverkehr verbindet verschiedene Länder und deren Gesetze; da liegt es nahe, dass es schnell zu Unklarheiten kommen kann. Aus diesem Grund gibt es diverse Abkommen, welche die Rechte im Luftraum definieren.
Weltraumrecht
Das Rechtsgebiet des Weltraums ist jung und aufgrund des schnellen technologischen Fortschritts in fortlaufendem Wandel. Während man sich zu Beginn der Raumfahrt grundlegende Fragen wie „Wem gehört der Weltraum?“ oder „Wer bestimmt die Regeln und Gesetze im All?“ stellte, sind diese heute...
Wolfgang Tillmans
Wolfgang Tillmans, geboren am 6. August 1968, ist ein deutscher Fotograf und Künstler, der zurzeit in Berlin und London lebt.
Spaziergang Nr. 2
1: Café Bohemia, 9h-18h, Dornacherstrasse 255 2: Heiliggeistkirche, Thiersteinerallee 51 3: Abfüllerei, 9h-16h, Güterstrasse 169 4: Patchouli, 10.30h-17h, Güterstrasse 141 5: Vito,11h-22h, Güterstrasse 138 6: Zweifach, 9h-16h, Sempacherstrasse 17 7: Backwaren Outlet, 6.30h-18.30h, Güterstrasse 120 8: La Columbiana, 10h-12h, Güterstrasse 112 9:...
Wie grenzen Grenzen Länder ab?
Eine Grenze ist ein Strich auf einer Karte, doch wie zeigt sie sich physisch? So unterschiedlich und vielfältig Länder sind, können auch deren Grenzen sein.
Die Philosophie des Grundrechts
Wie und wann entstand der Gedanke, dass Menschen ein Stück Land besitzen können? Wie wichtig ist das Territorialrecht für die Geschichte der Menschen überhaupt und was können wir daraus lernen?
Kunst ertasten
Wie kann man blinde Menschen Kunst sehen lassen? Drei Museen demonstrieren, wie das funktionieren kann.
Die Altervorsorge 2020 (AV2020)
Die Zusatzfinanzierung der AHV durch eine Erhöhung der Mehrwertsteuer muss vom Volk angenommen werden – ansonsten ist die AV2020 nur sehr schwer durchsetzbar. Doch über was genau stimmen wir da ab?
Die Altersvorsorge 2020 (AV2020)
Herr und Frau Schweizer machen sich Sorgen um ihre Renten und dies nicht grundlos. Um grosse Probleme zu lösen, hat unsere Regierung die Reform «Altersvorsorge 2020» lanciert. Doch wieso droht unser Rentensystem einzustürzen? Und wie genau will diese Reform die Renten unserer...
Diplomaten und ihre Sonderrechte
Weshalb ein Diplomat die Verkehrsregeln brechen darf – ohne jegliche Konsequenzen befürchten zu müssen…
Stadtstaaten – Stadt und Staat in einem
Wie kann ein Staat mit einer zwanzig mal kleineren Fläche als Riehen ein eigenständiger Staat werden? Und welche Unterschiede bestehen tatsächlich zwischen diesen Mini-Staaten und den «grossen» Nationen?
Sei ein Künstler!
Christoph Niemann ist ein deutscher Illustrator, Grafiker und Autor. Momentan lebt er in Berlin, er lebte jedoch auch einige Zeit in New York. Als er seine Frau kennenlernte, zogen sie zusammen wieder nach Berlin zurück und gründeten eine Familie. Dies war ein entscheidender...
Sind wir alleine im Universum?
Anfang April haben Astronomen ein grosses Projekt in Angriff genommen: die Beobachtung von KIC 8462852 AKA, genannt “Tabbys Stern” (benannt nach Tabetha Boyajian, der Hauptautorin der Veröffentlichung vom September 2015) oder “Where ́s the flux”, kurz: WTF Stern (Ja, so nannten ihn die...
Technologie im Klassenzimmer
Im letzten Jahr hat Microsoft die “Minecraft Educational Edition” publiziert, mit dem Ziel, die Kinder in einer spielerischen Umgebung zu bilden.
Glaube nie einer Studie, die…
Du nicht selber gefälscht hast. Und doch berichten tagtäglich Onlinemagazine und Morningshows über eine endlose Anzahl von Studien und deren neueste sensationelle Erkenntnis, die wir dann via Social Media weiterverbreiten. Doch wie sehr darf man einer Studie Glauben schenken, die Kaffee zu einem Krebserreger...
Wie Alles begann
Heutzutage weiss man, dass schon vor mehreren zehntausend Jahren Heilmittel verwendet wurden. Hinweise darauf lassen sich in Gräbern und bei anderen Fundorten finden. Im Grab eines Neandertalers (40’000-70’000 Jahre alt) fand man Beigaben, die den Untersuchungen zufolge Heilpflanzen zuzuordnen sind.
Was Marihuana bewirken kann
Marihuana, umgangssprachlich auch Gras oder Weed, das aus der weiblichen Hanfpflanze gewonnene Rauschmittel, ist momentan die am häufigste konsumierte, illegale Droge. Doch da es nicht bei allen die es geniessen die selbe Wirkung erzielt, ist es trotz seiner breiten Akzeptanz unberechenbar.
Wir interviewen Betroffene
Warum hast du es getan? Ich hatte Lust. Im Ausgang war einmal einfach der perfekte Moment.
Die Frage des Ziels und der Moral
Nehmen wir an, ein Bergsteiger möchte einen Rekord brechen, der vor 50 Jahren aufgestellt wurde. Dabei nutzt er eine neu entwickelte Kletterausrüstung und ein leistungssteigerndes Medikament. Nun stellt sich folgende Frage: Ist dieses Dopingmittel moralisch vertretbar?
Antidepressiva Q&A
Was ist ein Antidepressivum? Antidepressiva sind Medikamente, welche gegen Depression helfen sollen. In schweizer Apotheken können diese Medika- mente nur mit einer Verschreibung eines zertifizierten Arzt erhalten werden.
Informed Consent
Der Beruf des Arztes ist einer der ältesten Berufe unserer Gesellschaft. Früher ausgeübt von Priestern, Hebammen und Heilkundigen durchlief er unzählige Wandel. So lassen Aufzeichnungen aus Bologna aus den Jahren um 1600 n. Chr. überraschend andere Arzt-Patient-Beziehung erkennen. Die Patienten mussten für die...
Das Botox von Morgen?
No pain, no gain – ein Fitnessmotto, das auch in der Schul- und Arbeitswelt praktiziert wird. Jugendliche aus Basel und Zürich geben in einer von Kirschblut durchgeführten Kleinstudie an, aufgrund der steigenden Belastung vermehrt an Schlafstörungen, Kopf- und Gliederschmerzen, schlechter Laune oder Appetitmangel zu...
Der Abbau der Demokratie
Die erste moderne Demokratie basiert auf der Magna Charta, welche am 15. Juni 1215 unterzeichnet wurde. Diese ist eine vom König Johann Ohneland mit dem revoltierenden englischen Adel besiegelte Vereinbarung. Sie gilt als die wichtigste Quelle des englischen Verfassungsrechts. Jedoch beginnt die...
IWF Praktiken in Afrika
Entdemokratisierung kann auch zu wirtschaftlichen Zwecken verwendet werden, allerdings meist auch gegen den Willen der lokalen Regierung, das heisst zum Beispiel, dass gewisse, mächtige Länder oder gar ein Zusammenschluss aus diesen, Entscheidungen für ein unterentwickeltes Land treffen, welche vordergründig diesem helfen sollen,...
Internationaler Währungsfond
Der Internationale Währungsfonds ist eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen.
Cambridge Analytica
Als die erste Fernsehwerbung am 1. Juli 1941 in den USA ausgestrahlt wurde, markierte sie einen wichtigen Schritt für Werbungen in Form von Massenmedien.
Erdogan
Seit dem fehlgeschlagenen Putsch können wir beobachten, dass die türkische Regierung ihre Macht immer mehr ausnutzt.
Die EU und ihre Probleme
Die EU (kurz für Europäische Union) ist ein Staatenbund aus momentan 28 Ländern. Sie entstand aus der Idee, Länder wirtschaftlich voneinander abhängig, somit einen dritten Weltkrieg unmöglich zu machen und um die Wirtschaft zu stärken.
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