Im Gespräch mit André Hoffmann, Fotografin: Ariane Rihm

“Wir müssen die Verantwortung für unseren Planeten übernehmen.”

Im Gespräch mit André Hoffmann über die Beziehung zwischen Mensch und Natur, den Klimawandel, die Biodiversität und über sein Engagement.

Topmanager und Umweltschützer: In André Hoffmanns Familie hatte Umweltschutz einen hohen Stellenwert: Sein Vater war Mitbegründer des WWFs.

André Hoffmann – Vizepräsident des Verwaltungsrates von Roche – setzt sich ebenfalls aktiv für den Umweltschutz ein: Er ist Präsident der Stiftung MAVA, die Projekte für Umweltschutz und Nachhaltigkeit unterstützen. Wir durften ihm einige Fragen stellen zum Gleichgewicht von Mensch und Natur, seinen Sorgen um die Umwelt – und wie er selber in seinem Alltag ökologisch handelt.

Herr Hoffmann, worüber diskutieren Sie gerne stundenlang?

Über die Zukunft, die Politik sowie Nachhaltigkeit und Umweltschutz.

Was ist Ihre erste Erinnerung bezüglich des Naturschutzes? Gab es ein Schlüsselerlebnis, welches Sie inspiriert hat?

Als kleiner Junge durfte ich meinen Vater zu den Feuchtgebieten in der Camargue begleiten, um die dort ansässigen Vögel zu zählen. Trotz den vielen Mücken, die uns plagten, war dies eine einmalige Erfahrung. Dadurch habe ich meine Liebe zur Natur entdeckt, welche bis heute anhält.

Welcher Bereich des Umweltschutzes bereitet Ihnen besondere Sorge?

Es gibt zwei Bereiche, die mir Sorgen bereiten: der Klimawandel und der Verlust der Biodiversität. Der Klimawandel ist ein weit verbreitetes Thema, aber die Bevölkerung ist bis heute kaum über den Verlust der Biodiversität informiert. Es sind vor allem die Experten, die sich mit diesem Problem auseinandersetzten und ich denke, es ist sehr wichtig, dass diese Thematik weitreichend wahrgenommen wird.

Es gibt zwei Bereiche, die mir Sorgen bereiten: der Klimawandel und der Verlust der Biodiversität.

Was löst es in Ihnen aus, wenn Sie daran denken in welchem Zustand wir unseren Planeten den kommenden Generationen überlassen?

In der Zukunft geht es darum, das Gleichgewicht zwischen der Menschheit und der Natur wiederherzustellen. Der Verlust dieses Gleichgewichts hat einen direkten Einfluss auf die Nachhaltigkeit. Dieser Kompromiss wurde bis heute nicht gelöst und dies bereitet mir Sorgen.

Wie würden Sie das Verhältnis von Mensch und Natur beschreiben?

Die Wissenschaftler haben unserem Zeitalter den Namen Anthropozän gegeben. Es bedeutet, dass der Mensch einen umfassenden Einfluss auf die Ökosysteme des Planeten ausübt. Heutzutage sind es die Menschen, die die Erde formen und es ist nicht mehr die Natur, die die Menschheit formt. Deshalb müssen wir die Verantwortung für unseren Planeten übernehmen.

Heutzutage sind es die Menschen, die die Erde formen und es ist nicht mehr die Natur, die die Menschheit formt. Deshalb müssen wir die Verantwortung für unseren Planeten übernehmen.

Was wird Ihrer Meinung nach die größte Auswirkung des Klimawandels auf die Schweiz sein?

Die Gletscherschmelze sowie dessen Auswirkung auf den natürlichen Wasserkreislauf. Und die Konsequenzen für die Bevölkerung der Berggebiete. Sowohl in Bezug auf den Rückgang der Einkünfte im Tourismusbereich als auch die Abnahme der Investitionen.

Haben Sie Ihr Verhalten verändert, um Ihren ökologischen Fussabdruck zu verringern?

Ich fahre ein Elektro-Auto, bevorzuge die ÖV wenn immer möglich, benutze keine Einweg-Plastik-Flaschen, habe mein Haus mit Solarzellen ausgestattet und kaufe hauptsächlich saisonale, regionale Produkte.

Was erhoffen Sie sich für die Zukunft in Bezug auf den Umweltschutz?

Das durch individuelle sowie kollektive Massnahmen, das Gleichgewicht zwischen Menschheit und Natur wieder hergestellt werden dann. Denn nur so können wir eine nachhaltige und lebenswerte Zukunft für alle schaffen.

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