Wissen wird für die nächste Generation archiviert.
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Woher wissen wir, was war?

Keiner von uns kann in die Vergangenheit reisen und unsere Geschichtsbücher schreiben und doch wagen wir eine Reise in die Vergangenheit. Wir reisen mit Hilfe von Quellen.

Und schon sind die alten Griechen ein paar Sekunden weiter in die Vergangenheit gerutscht. Die Zeit vergeht und das, was war, kommt nicht wieder. Geschichte ist ein wichtiger Bestandteil unserer Kultur. Wie ein kleines Kind, das die heisse Herdplatte berührt und sich verbrannt hat, jetzt weiss, dass diese heiss sein kann oder wie ein Schüler, der nicht für einen Test gelernt und eine Eins bekommen hat und jetzt weiss, dass er lernen muss, können wir aus den Taten unserer Vorfahren lernen. Durch Geschichte lernen wir die Menschheit besser kennen, können die Gegenwart besser verstehen und versuchen, die Fehler der Vergangenheit in der Zukunft zu vermeiden.

Geschichte ist alles, was in der Vergangenheit passiert ist. Geschichte ist das Zeugnis, die Erinnerung dafür, dass wir gelebt haben. Die Geschichte lehrt uns und hilft uns die Welt, wie sie heute ist, besser zu verstehen.

Doch woher wissen wir überhaupt, wie die Ritter im Mittelalter gelebt haben? Woher wissen wir, dass es das Mittelalter überhaupt gab? Alles, was wir über die Vergangenheit wissen, haben die Historiker absichtlichen oder unabsichtlichen Quellen entnommen. Absichtliche Quellen haben die Menschen bewusst für die Nachwelt hinterlassen. Solche sind zum Beispiel schriftliche Aufzeichnungen, Bilder, Urkunden, Fotos usw. Eine unabsichtliche Quelle ist es, wenn zum Beispiel alte Städte oder alte Gegenstände ausgegraben werden. Diese erzählen uns etwas über das Leben früher, ohne das der Besitzer dieser mit griechischen Mythen bemalter Vase oder des alten Ofens uns gross was mitteilen wollte. Aus solche Quellen versuchen die Historiker, verknüpft mit dem schon vorhandene Wissen, die Geschichte zu rekonstruieren. Es kann sein, dass eine Theorie über ein Ereignis in der Geschichte verändert werden muss, da eine neue Quelle gefunden wurde. Die Geschichte ist nicht mit der Vergangenheit identisch und kann es auch nicht sein, denn keiner von uns kann in die Vergangenheit reisen, um zu überprüfen, ob wir die Quellen richtig deuten.

Um eine Quelle richtig zu verstehen, muss man die Absichten des Autors kennen. Der Verlierer wird die Niederlage viel unfairer beschrieben als der Gewinner, der sich möglichst in gutem Licht zeigen will. Die Geschichte wurde oft von den Siegern und nicht von den Verlierern geschrieben und so versuchen die Historiker möglichst nah an die tatsächliche Geschichte zu kommen, indem sie diese aus möglichst vielen Quellen zu rekonstruieren versuchen. Geschichte wurde auch dann wichtig, wenn man ein neues Königreich oder einen neuen Staat erschaffen wollte. Man musste den Leuten einen Mythos geben, der sie zusammenhalten sollte. So entstanden Traditionen, Legenden und Sagen, die auch ein Teil unseres geschichtlichen Erbes sind.

Die Vergangenheit als solche ist nicht mehr fassbar und lebt in unserer Erinnerung weiter. Je nach Fragestellung ändert sich sogar die Aussage der Quelle. Die Historiker schreiben zu einem Teil die Geschichte, weil diese nur subjektiv wahrgenommen werden kann. Die Geschichte ist immer im Wandel und ändert sich je nach Betrachter. Die allein und einzig richtige Auslegung der Vergangenheit: Es gibt sie nicht.

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