AKW, Quelle: Sean P. Twomey, Pexels

Der Lauf der Zeit

Im Laufe der Zeit wurde so einiges erfunden und entdeckt. Dieser Artikel nimmt einem mit auf eine Zeitreise.

Die Schrift

3000 vor Christus: Die Sumerer erfinden die Keilschrift. Das erste Alphabet wurde von den Phöniziern im 11. Jahrhundert vor Christus entwickelt.

Metallverarbeitung

Wir denken häufig, die Umweltverschmutzung der Menschen hätte erst mit der Industrialisierung begonnen. Nach neuesten Forschungsergebnissen lebten unsere Vorfahren doch nicht so im Einklang mit der Natur, wie wir uns das lange vorstellten: In Eisbohrkernen aus Kanada fand man das Dreifache der natürlich vorkommenden Blei- und Kupferkonzentration – Spuren der phönizisch- griechischen Metallverarbeitung vor 3200 bis 2500 Jahren. Die Spuren der geförderten Schwermetalle aus der Kupfer-Eisen-und Römerzeit wurden von Aerosolen in die Atmosphäre und von Flüssen verbreitet. Allerdings war das Ausmass der Verschmutzung nicht global – ‚nur‘ die nördliche Hemisphäre war betroffen – und viel kleiner als bei der Industrialisierung.

Der Bergbau und die damit verbundenen Rodungen führten schon in der Bronzezeit zu Erosion und Hangrutschen, die ganze Siedlungen unter sich begruben. Trotz ihren eingeschränkten technischen Möglichkeiten beuteten die Menschen der Bronzezeit die Natur maximal aus.

Buchdruck

Um 1050: In China wird der Buchdruck mit beweglichen Lettern erfunden, der sich aber nicht durchsetzte. Johannes von Gutenberg erfand den modernen Buchdruck um 1450, der die Grundlage für die Vervielfältigung von Wissen wurde.

Dreifelderwirtschaft

Die Dreifelderwirtschaft war die bedeutendste landwirtschaftliche Veränderung seit der Sesshaftigkeit der Menschen. Ackerboden, der über mehrere Jahre mit der gleichen Pflanze bebaut wird (Monokultur), wirft weniger Ertrag ab. Der Boden kann die ihm entzogenen Nährstoffe nicht neu bilden; er laugt aus. Ab Mitte 8. Jahrhundert kam man auf die Idee, das Ackerland in drei Teile zu gliedern: Auf dem ersten Acker baut man ein sogenanntes Wintergetreide an, auf dem zweiten ein Sommergetreide und der dritte liegt brach, d. h. es wird nichts angebaut und der Boden kann sich erholen. Durch die Dreifelderwirtschaft (die um 1100 in ganz Europa verbreitet war) wurde der Ertrag enorm gesteigert und die Bevölkerung wuchs. Vom 9. Jahrhundert bis ins 13. vervierfachte sich die Bevölkerung im deutschen Sprachraum. Dieses Wachstum und die vermehrte Arbeitsteilung (Müller, Schmied etc.) begünstigte die Entstehung des Handwerks als eigenen Beruf und die Bildung von Dörfern und Städten.

Dampfmaschine

Die Dampfmaschine – der Antrieb der Industriellen Revolution. Erste Modelle wurden schon Anfang des 18. Jahrhunderts als Wasserpumpen in den Kohlebergwerken benutzt, jedoch waren diese nicht sehr effizient. 1769 gelang es James Watt, den Wirkungsgrad so zu verbessern, dass man die Maschinen der aufkommenden Textilindustrie antreiben konnte. Als Eisenbahn – gewissermassen eine Dampfmaschine auf Rädern – und als Dampfschiff revolutionier te sie das Transpor twesen. Dampfmaschinen wurden mit Kohle beheizt, wobei viel Russ und Schadstoffe wie Schwefeldioxid (welches unter anderem sauren Regen auslöst) abgegeben wurden. Bei der Verbrennung von Kohle werden mehr Kohlenstoffdioxidemmisionen in die Atmosphäre abgegeben als bei vergleichbaren fossilen Energieträgern wie Erdöl. Somit trägt die Kohleverbrennung massiv zum Treibhauseffekt bei. Noch heute werden in Kraftwerken Dampfturbinen ( die mit Kohle, Erdöl etc. betrieben werden) eingesetzt, um elektrischen Strom herzustellen. In der Industrie wurde sie Anfang des 20. Jahrhunderts durch den Elektromotor und Verbrennungsmotor ersetzt.

Linsenoptik

Riesige und winzige Welten wären uns für immer verborgen geblieben, hätten wir nicht die Kunst des Linsenschleifens erlernt. Anfang des 14. Jahrhunderts gab es die ersten Sehhilfen mit Zerstreuungs- und Sammellinsen. Es dauerte aber noch 300 Jahre, bis die Schleiftechnik so fortgeschritten war, dass man die beiden Linsen kombinieren und somit weite Gegenstände grösser erscheinen lassen konnte. Es ist nicht ganz klar, wer das Fernrohr erfand. Um 1608 kamen sie aus Holland in den Umlauf, ein Jahr später hatte Galileo Galilei die Jupitermonde entdeckt. Ungefähr zeitgleich wurden die ersten Mikroskope entwickelt. Durch Linsenoptik wurde die Grundlage für Wissenschaften wie Biologie und Astronomie geschaffen, deren Erkenntnisse noch heute unser Leben beeinflussen.

Kunststoff

1839: Charles Goodyear stellte aus Kautschuk und Schwefel den ersten Kunststoff her: Gummi.

Erdöl

Benzin, Heizöl, Kerosin, Vaseline, Plastik, Schaumstoff… Eine Welt ohne Erdöl ist heute schwer vorstellbar. Als Edwin Drake 1859 erstmals nach Erdöl bohrte, um es als billiges Lampenöl zu benutzen, ahnte er kaum, dass das schwarze Gold zum Treibstoff der Industriegesellschaften werden würde. Es wurde zum Auslöser für unermesslichem Reichtum und ein wirtschaftlichen und politischen Machtfaktor, der neue Krisen und Kriege verursachte; von den Umweltbelastungen ganz zu schweigen: Öltanklecks, die die Meere verschmutzen und enorme CO2-Emissionen, welche das Klima belasten; um einige wenige zu nennen. Trotzdem werden derzeit 34 Milliarden Barrel pro Jahr gefördert. Doch wie lange noch? Erdöl ist ein fossiler Brennstoff und irgendwann wird er ausgehen…

Elektrizität

Schon die Griechen der Antike wussten, dass es elektrisch aufgeladene Teilchen gibt. Jedoch kannten sie keinen Weg, die Elektrizität selber zu erzeugen und zu kontrollieren. Dies änderte sich, als Werner Siemens 1866 den Dynamo erfand, den ersten Stromgenerator, der grössere Mengen an Elektrizität herstellen konnte. Dies war der Beginn des Siegeszuges von Elektrotechnik, Kommunikationstechnik und Informationstechnik. Schon 1881 wurde das erste elektrische Kraftwerk von Thomas Alva Edison in New York errichtet. Er ist gewissermassen der Gründervater der zivilen Stromnutzung – seine Glühbirne und die damit revolutionierte Strassenbeleuchtung verlangte nach grossen Stromnetzen. Heute ist die Elektrizität nicht mehr aus unserem Alltag wegzudenken – die Weltbevölkerung verbraucht 16.330.000.000.000 Kilowattstunden Strom pro Jahr. Der grösste Teil davon wird mit umweltschädigenden Methoden wie Kohle, Erdgas oder mit Atomkraft hergestellt, doch zahlreiche Start-ups beschäftigen sich mit erneuerbaren Energien wie Wasser-, Solar- und Windkraft.

Kernkraft

Als am 17. Dezember 1938 in Berlin die Kernspaltung entdeckt wurde, war klar: Mit dieser enormen Energie kann man Unglaubliches erschaffen – und zerstören. Bei der Kernspaltung werden schwere Atomkerne von Neutronen gespalten und es wird unglaubliche Energie freigesetzt – zum Teil auch als radioaktive Gammastrahlen. Treffen die bei der Kernspaltung frei gewordenen Neutronen erneut auf spaltbares Material, entsteht eine sogenannte Kettenreaktion. Die neuen Erkenntnisse wurden im Hintergrund des 2. Weltkriegs zunächst für die Entwicklung der Atombombe genutzt, später für die Erzeugung von Elektrizität mit Atomkraftwerken. Da gespaltene Atomkerne hochgradig radioaktiv sind, stellt die Entsorgung des Atommülls, welcher 250‘000 Jahre lang strahlen wird, ein grosses Problem dar, welches bis heute nicht gelöst ist.

Computer

1943: Alan Turing baut den ersten elektronischen Computer, um die Nachrichten des deutschen Chiffriergerätes Enigma zu entschlüsseln.

DNA

Die DNA – Speicher unserer Erbinformation! Es war ein gewaltiger Durchbruch, als Watson und Crick 1953 die DNA-Doppelhelix entdeckten. Sobald man den Schlüssel zu unserem Bauplan hatte, begann man daran herumzuschrauben. Durch Restriktionsenzyme wurde es möglich, gewisse Abschnitte der DNA – die Gene – aus dem Genom eines Organismus herauszuschneiden und es bei einem anderen einzusetzen – und so einem Lebewesen zu völlig neuen Eigenschaften zu verhelfen. 1973 gelang es erstmals, einem Bakterium ein zusätzliches Stück DNA einzusetzen. Durch Gentechnik sind plötzlich uralte Träume zum Greifen nah, doch wirft auch viele ethische Fragen auf: Werden wir – von allen Krankheiten befreit – glücklich oder züchten wir uns ganz neue Gefahren heran?

Mondlandung

1969: Die Apollo-11 Mission glückt, die ersten Menschen setzen ihren Fuss auf den Mond.

Internet

1991: Das World Wide Web, der Verbund zwischen Rechnernetzwerken wie Computern, Smartphones et cetera, die untereinander Daten austauschen, wird der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die Erfindung des Internets bedeutet eine Revolutionierung der Kommunikation und der privaten und beruflichen Mediennutzung, die manchmal mit der Durchsetzung des Buchdrucks gleichgesetzt wird.

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