Weird Fishes – Ganz viel Potential!

Die Basler Band im Interview über ihre EP, Inspiration und ihre Zukunftspläne.

Weird Fishes – Das ist die aufregendste Basler Band. Die fünf jungen BaslerInnen begeistern mit ihrer mitreissenden Mischung aus Rock, Funk und Jazz. Anfangs November – nach langem Warten der Fans – haben sie ihre erste EP ‚Lost Potential‘ rausgebracht, die im Sommercasino getauft wurde. Im Interview sprechen die Musiker über ihre Einflüsse, ihre Zukunftspläne und wie man sein Potenzial ausschöpfen kann.

Quint: Wie seid ihr zu eurem Namen gekommen? Hat er etwas mit dem Radiohead-Song Weird Fishes/Arpeggi zutun?

Weird Fishes: Ja, unser Bandname stammt tatsächlich von diesem Radiohead-Song ab. Im Sommer 2016, als wir musikalisch noch nicht viel miteinander zu tun hatten, längst aber sehr gute Freunde waren, hörten wir diesen Song fast täglich bei gemütlichen Runden. Erst aufgrund einer Konzertanfrage der Jungbürgerfeier gründeten wir diese Formation. Nun brauchten wir schleunigst einen Namen und stiessen, nachdem wir uns die skurrilsten Namen durch den Kopf gehen liessen, auf „Weird Fishes“. Sinnbildlich dafür, dass er unseren Freundeskreis den ganzen Sommer hindurch begleitete und auch musikalisch stets ein Teil von uns sein wird.

Beschreibt jeden eurer Songs von der EP in einem Wort.

Caviar: Dekadenz

Aquarium: Reflexion

Lost Potential: Verzweiflung

Woher stammt die Inspiration/Einflüsse für eure Musik?

Es wäre falsch zu behaupten, dass wir einem spezifischen Einfluss unterliegen. Viel mehr bringt jeder von uns fünf Musikern und Musikerinnen 38 39 Kultur QUINT Von links nach rechts: Lisa Studer, Lucas Zibulski, Katharina Schmidt, Konstantin Aebli, Max Jappert 40 41 seinen sehr individuellen musikalischen Hintergrund mit. Für uns war es von Anfang an selbstverständlich, jedem der fünf unterschiedlichen Einflüsse einen Platz in unserem Programm zu geben. So sind wir im Gegensatz zu vielen anderen jungen Bands bis heute nicht einer Richtung zuzuschreiben. Trotzdem überschneidet sich unsere musikalische Ästhetik an einigen Orten und es gibt somit Bands, die jeden einzelnen von uns inspirieren. Das wären Radiohead, Steven Wilson, Sophie Hunger, Snarky Puppy, Muse oder Gogo Penguin.

Was ist zuerst da: Musik oder Text? Oder entsteht beides gleichzeitig?

In der Regel ist da immer zuerst die Musik, deren Stimmung und Ausdruck uns meistens zu einem thematischen Inhalt inspiriert. Anschliessend entsteht daraus ein Text. Trotzdem achten wir uns während dem Komponieren darauf, ein Gefäss für die Stimme zu kreieren.

In eurem titelgebenden Song ‚Lost Potential‘ heisst es, es sei natürlich, sein Potenzial zu verlieren. Warum denkt ihr, ist dem so und trifft das auf die heutige Jugend zu?

Vorwegzunehmen ist, dass der Begriff des Potenzials sehr vage ist. Es lässt sich nicht klar festlegen, wo das eigene Potenzial zu finden ist, noch was überhaupt mit der eigenen, beschränkten Zeit möglich wäre.

Die Zeit verrinnt und mit jeder Handlung lässt sich fragen, ob man sie damit gut genutzt hat. Erfülle ich mein Potenzial? Man könnte immer mehr tun als man eigentlich macht, somit verliert man dieses Potenzial ständig, kann dessen Gehalt aber nicht bestimmen oder nachweisen. Somit bleibt bei der Frage konstant Raum für Angst und Verzweiflung. Gekoppelt mit dem erhöhten Leistungsdruck unserer Zeit mündet das bei vielen in der Frage nach dem Selbstwert. Bin ich gut genug? Das Fazit dazu fällt oft negativ aus.

Soziale Medien geben der heutigen Jugend ausserdem die Möglichkeit, sich permanent mit den Leistungen, dem erfüllten Potenzial anderer zu vergleichen. Den dadurch verursachten Stress lässt sich schlecht mit der Einsicht trösten, dass die Frage nach dem verlorenen bzw. dem erfüllten Potenzial fast immer in Angst und Verzweiflung endet. Diese Verzweiflung versuchen dann viele mit Social Media zu bekämpfen, womit die Schlaufe von vorne beginnt.

Habt ihr irgendwelche Tipps, um sein Potenzial nicht zu verlieren, sondern es auszuschöpfen?

Vermutlich liegt der Schlüssel beim Mut. Dem Mut, sein Potenzial zu ergründen. Vielleicht mal verzichten auf eine ununterbrochene Erreichbarkeit und sich auf einen selbst konzentrieren um das eigene Interesse zu finden.

Ihr habt bereits einen Band-Wettbewerb gewonnen, eine EP herausgebracht und auf den namhaften Bühnen Basels gespielt. Welche Ideen/Pläne habt ihr für die Zukunft?

Wir werden weiterhin an neuen Songs arbeiten und versuchen diese in irgendeiner Form zu veröffentlichen. Ob es sich dabei um eine 2. EP handelt oder vielleicht sogar ein Album wird, ist noch unklar. Durch die letzte Veröffentlichung wissen wir nun, was es dafür braucht und wie gross der Aufwand ist. Allerdings wäre unser grösster Wunsch eine Tour zu spielen, wo wir jedoch noch nicht viel Erfahrung haben.

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