Zukunftsängste

Unsere Generation scheint pessimistischer als je zuvor. Laut dem Deloitte Millennial Survey 2019 denken weltweit nur 26%, dass sich die wirtschaftlichen Aussichten verbessern werden. An eine soziale und politische Verbesserung glauben gerade einmal 18%. Aber was lässt uns eigentlich so finster in die Zukunft blicken?

Einer der Gründe scheint omnipräsent: Die Klimakrise. Insbesondere durch die seit 2019 international stattfindenden «Fridays for Future» rückte sie stark ins Licht der Öffentlichkeit. Nicht ohne Grund setzt sich die Generation Z aktivistisch gegen den Klimawandel ein, schliesslich haben wir mit den langfristigen Konsequenzen zu leben. Schwere Hitzewellen, schlechtere Wasserqualität und das Auftauen von Gletschern und Permafrost könnten uns vor nie dagewesene Probleme stellen. Schon jetzt sind die Effekte in Form von extremen Hochwassern, Dürren und Waldbränden spürbar. Doch trotz aller Abkommen und Pläne lässt der aktuelle Zustand zu wünschen übrig. So scheint die Einhaltung des «1,5 Grad-Ziel» kaum mehr realistisch

 

Auch das Sicherheitsgefühl der Generation Z hat zu leiden. Mit dem Russisch-Ukrainischen-Krieg ist die Bedrohung durch bewaffnete Konflikte so stark in den Vordergrund gerückt wie schon lange nicht mehr. Laut einer Umfrage des WDR nennen ihn derzeit 68% der Gen Z als ihre grösste Sorge. Neben einer Ausbreitung des Krieges über ganz Europa befürchten viele auch eine weitere Verschärfung der Inflation durch die verhängten Sanktionen und wirtschaftlichen Abhängigkeiten im globalen Zusammenhang.

Nicht zuletzt ist die Digitalisierung Quelle vieler Sorgen. Für unsere Generation ist ein völliger Verzicht auf soziale Medien beinahe gleichzusetzen mit dem Sozialtod. Gleichzeitig ermöglichen die angegebenen Informationen und die Interaktion mit anderen Inhalten aber auch das Erstellen von umfangreichen Profilen. «Ich habe ja nichts zu verbergen», mag manch einer sagen. Doch in Ländern mit totalitären Regimen wie Nordkorea sind manche Informationen in falschen Händen ein ernstzunehmendes Sicherheitsrisiko. Oft führen Äusserungen der eigenen politischen Haltung zu systematischen Verfolgungen.

Trotz allem Weltschmerz dürfen wir aber auch nicht die massiven Vorteile vergessen, die uns der Fortschritt der letzten Jahrzehnte verschafft hat. Das Internet gibt uns die Möglichkeit, uns zu jeder Zeit und zu jedem Thema zu informieren. Die digitale Vernetzung verstärkt auch unsere Solidarität auf globaler Ebene. Wir sind mit den Sorgen und Problemen der Zukunft nicht allein. 8 Milliarden Menschen werden zusammen in der Lage sein, eine Lösung zu finden. 

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