Gewisse Traktoren haben sogar GPS, wodurch die Arbeit noch mehr automatisiert wird
Bild: Pixabay

Ernährungssicherheit – Die Initiative ohne Gegner

Vor drei Jahren wurde die Volksinitiative «Für Ernährungssicherheit» vom Bauernverband lanciert, mit dem Ziel, die Unterstützung von Lebensmitteln aus vielfältiger, nachhaltiger und einheimischer Produktion in der Verfassung zu verankern. Vom Parlament folgte auf diesen Vorstoss einen Gegenvorschlag, der zusätzlich auch noch den Handel mitberücksichtigte. So wird die ganze Wertschöpfungskette berücksichtigt, also von der «Heu- bis zur Essgabel».
Konkret ist vorgesehen, die Verfassung um den Artikel 140a zu ergänzen (siehe Kasten). Dieser soll in der Verfassung eine Grundlage für die Zukunft legen und hat keinerlei Gesetzesänderungen zur Folge. Es soll die Wichtigkeit der
Ernährungssicherheit zur Zeit des Klimawandels und der Genmodifikationen verankert werden. Das Kulturland – die Flächen, die landwirtschaftlich genutzt werden können – sollen geschützt und es soll vermehrt auf standortangepasste und ressourceneffiziente Lebensmittelproduktion gesetzt werden. Im Moment hat sich noch kein gegnerisches Komitee gebildet und im Parlament erreichte die Gegenposition nur 9 von 246 Stimmen. Keine Partei will für diese Initiative viel Geld ausgeben und nur hartgesottene Regulierungs-Gegner wehren sich gegen diese Initiative. Die überwältigende Mehrheit spricht sich klar für ein Ja aus, die Abstimmung ist nur noch Formsache. Wirklich umstritten wird dann später die Interpretation dieses neuen Artikels, aber genauso wie wir diesen Verfassungsartikel in Zukunft brauchen werden, benötigen wir auch diese Diskussion.

Offizielle Änderung

Die Verfassung würde bei einer Annahme
um folgenden Artikel erweitert werden:
Art. 104a4 Ernährungssicherheit:
Zur Sicherstellung der Versorgung der
Bevölkerung mit Lebensmitteln schafft der
Bund Voraussetzungen für:
a. die Sicherung der Grundlagen für
die landwirtschaftliche Produktion,
insbesondere des Kulturlandes;
b. eine standortangepasste
und ressourceneffiziente
Lebensmittelproduktion;
c. eine auf den Markt ausgerichtete Land- und Ernährungswirtschaft;
d. grenzüberschreitende
Handelsbeziehungen, die zur
nachhaltigen Entwicklung der Land- und
Ernährungswirtschaft beitragen;
e. einen ressourcenschonenden Umgang
mit Lebensmitteln

Abstimmung am 24. September 2017

Aktuelle Artikel

...
Mehr Artikel
laden